Architektur ■ Hochbau ■ Planung ■ Technik ■ Baustoffe Nr. 2 ■ Juni 2020 ■ 85. Jahrgang ■ Die besten Seiten der Bautechnik ■ www.robe-verlag.ch Architektur: Modernes Justiz- zentrum für die öffentliche Sicherheit in Cazis (GR) Schweizer BauJournal Sicherheit: Fusstüröffner in Corona-Zeiten Gebäudehülle: Weltweit erste gebogene GlasfassadeVom Wohngebäude bis zum Industriekomplex – OBO hat die passende Lösung für eine brandsichere Elektroinstallation. Unsere geprüften und zuge- lassenen Brandschutz-Systeme decken alle relevanten Schutzziele des baulichen Brandschutzes ab und bieten funktionale Anwendungen für die Praxis. BETTERMANN AG Lochrütiried 1 CH-6386 Wolfenschiessen Telefon: 041 629 77 00 E-Mail: info@bettermann.ch www.obo.ch Immer auf der sicheren Seite Brandschutz mit System Sicherheitsstromversorgung gewährleisten auch im Holzbau Funktionserhalt‘s Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungen Flucht- und Rettungswege sichern Brandschutzkanäle und Tragsysteme 1 2 1 2Grosses Spektakel! Baumaschinen und Lastwagen von gestern und heute… ...in Bewegung Historische Baumaschinen, stampfende Bagger, schnaubende Dampfwalzen, knatternde Kipper und das Neuste aus der Baumaschinentechnik Verschoben: 15./16. Mai 2021turmkrane.ch SO SIEHT LEIDEN(SCHAFT) FÜR UNS AUS.EDITORIAL 3 SBJ 2/2020 – Schweizer BauJournal Impressum Herausgeber / Verlag / Abos / Inserate: Robe Verlag AG, 5024 Küttigen Tel. 062 827 45 00 www.robe-verlag.ch Verlagsleitung: Herbert Schatzmann «Schweizer BauJournal» Verkauf: Wincons AG, Fischingerstrasse 66 Postfach, 8370 Sirnach Tel. 071 969 60 30 info@wincons.ch, www.wincons.ch Redaktionsadresse: Robe Verlag AG, 5024 Küttigen Bollackerweg 2, Tel. 062 827 45 00 Fabian Schatzmann, Redaktionsleiter redaktion@robe-verlag.ch Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Fabian Schatzmann, Robert Schütz, Claudia El Ahwany, Curt M. Mayer, Max W. Twerenbold, Willi Wenger Layout/Prepress: Raffael Meier, Heinz Bächinger Druck: AVD Goldach AG, CH-9403 Goldach Erscheinungsweise, Abonnemente: 4 Hefte pro Jahr Auflage: 7130 Exemplare Abonnementspreise: Print-Ausgabe Fr. 48.–, inkl. MwSt Digital-Ausgabe Fr. 32.– inkl. MwSt Ausland: Fr. 74.–, inkl. Porto Hinweise: Mit der Annahme von Beiträgen durch die Redaktion und der Honorierung des Autors erwirbt der Verlag das Copyright und die Rechte zur Herausgabe von Separatdru- cken. Für Manuskripte, Datenträger, Bilder, die dem Verlag oder der Redaktion zuge- stellt werden, wird keine Haftung über- nommen. Schadenersatz für fehlerhafte, unvollständige oder nicht erschienene Fachbeiträge und Anzeigen ist ausgeschlos- sen. Die Zeitschrift und ihr gesamter Inhalt sind urheberrechtlich geschützt. Jede Ver- wertung, auch für elektronische Medien, bedarf der Zustimmung des Verlages. Die Platzierung der Anzeigen im Umfeld von Fachberichten erfolgt auf Wunsch der ent- sprechenden Firmen. Daraus lassen sich keine weiteren vertraglichen Bindungen sowie rechtliche Verpflichtungen zwischen Inserenten und Bauherrschaft, Architekten, Total- und Generalunternehmungen sowie Verlag ableiten. ISSN 1422-6936 Märkte ■ Trends ■ Bewirtschaftung ■ Objekte Nr. 1 ■ März 2020 ■ 85. Jahrgang ■ Sonderausgabe zu Schweizer BauJournal ■ www.robe-verlag.ch Bülach: Bülachgussareal – Naturnah Arbeiten, Wohnen und Geniessen Kemptthal: Geglückte Revitalisierung Zürich: Neubau Schulanlage Pfingstweid Immobilien im BlickPunkt Nr. 2/2020 ■ 24. Jahrgang ■ Gebäudetechnik – aktuell, kompetent, informativ ■ www.robe-verlag.ch Seewasser als Energiequelle Förderung E-Mobilität Vom Abfallprodukt zum Energieträger Sanitäre Hebeanlagen GEBÄUDETECHNIK Integrale Fachzeitschrift für Planung, Installation, Instandhaltung in Gebäude und Industrie GEBÄUDETECHNIKGEBÄUDETECHNIKGEBÄUDETECHNIK Kostenloser Fach-Newsletter für die Gebäudetechnik-Branche Nr. 2 • April 2020 Quick - View (*AF) Im Juni 2013 wurde die «Konferenz der Gebäudetech- nik-Verbände» (KGTV) gegrün- det. Seither hat der Dachverband einige erfolgreiche Anstrengun- gen unternommen, um auf die Energiestrategie des Bundes und die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen. Im September 2012 lag der Entwurf der Energiestrategie 2050 zur Ver- nehmlassung vor. Die Unterlagen umfassten 2500 Seiten. Die Stel- lungnahme musste bis Januar 2013 abgeliefert werden. Diese für die Schweiz bedeutsame «Strategie» beinhaltete 50 Massnahmen – eini- ge von grosser Bedeutung für die Gebäudetechnik. Es stellte sich die Frage, welche der 2500 Seiten für die Branche relevant sind. Effizientes Vorgehen war vonnöten. Wer ist die Gebäudetechnik? Viele einzelne Vereine und Verbän- de. Mit jedem Einzelnen kann die Politik nicht kommunizieren. Des- halb organisierte die Berufsgruppe Technik und die Fachge-sellschaft für Energie und Haustechnik des Schweizerischen Ingenieur- und Ar- chi-tektenvereins (SIA) zusammen mit dem Fachverband Komfortrege- lung (FKR) im Dezember 2012 eine Informationsveranstaltung zur Erläu- terung der Energiestrate-gie 2050. Die versammelten Organisationen beschlossen, sich bilateral über die Eingaben bei der Vernehmlassung zu informieren. Aufgrund des gros- sen Interesses an einer Zusammen- arbeit gründeten 31 Branchenorga- nisationen im Juni 2013 die KGTV mit dem Ziel, die Interessen der Ge- bäudetechnik in das Energie- und CO 2 -Gesetz einzubringen. Präsident ist aktuell NR Jürg Grossen. Zahlreichen Gesprächen mit Poli- tikern folgte ein Sessionsanlass im Januar 2014. Der Einladung folgte unter anderem der heutige Bundes- rat Guy Parmelin. Einige unserer An- träge wurden vom Parlament ange- nommen und fanden somit Eingang in das Energie-Gesetz, das im Mai 2017 vom Volk gutgeheissen wur- de. Bereits zuvor hatten die KGTV- Mitglieder die Studie «Potenziale der Gebäudetechnik» Bundesrat Ueli Maurer anlässlich der Swissbau 2016 überreicht. Und die Verbands- arbeit trug weitere Früchte: So wur- den etwa die Betriebsoptmierung in die Mustervorschriften der Kantone aufgenommen und insgesamt 16 Merkblätter zu den Vollzugshilfen erarbeitet. Warum Mitglied werden? «Der Schweizer Gebäudepark wird mit erneuerbaren Energien be- trieben!» So lautet die Vision der KGTV, wie sie im Strategiepapier festgehalten wird. Diese Vision ist im Interesse von uns allen. Um sie zu realisieren, ist eine enge Zusam- menarbeit mit den Entscheidungs- trägern nötig. Umgekehrt sind auch Behörden und Politiker auf eine An- laufstelle angewiesen, welche die Branche vertritt. Für das Baugewer- be ist es Bauen Schweiz; und für die Gebäudetechnik ist es die KGTV. Gesetze werden von Politikern ge- macht. Deshalb gilt: Nur wer in der Politik präsent ist, kann über die Zukunft mitbestimmen. Mitbestim- mung, was in künftigen Gesetzen verankert ist, erfolgt durch Ver- bandsarbeit. Entsprechend ist auch ProKlima Mitglied bei KGTV. * Alfred Freitag ist Vorstandsmit- glied bei KGTV sowie bis Mai 2020 bei ProKlima. Er vertritt die Interes- sen der Gebäudetechnik bei KGTV seit der ersten Stunde. KGTV.ch ● Keine Zukunft ohne Herkunft www.lucoma.ch 3646 Einigen info@lucoma.ch Die neue Führung von ProKlima Mit einem mehrstufigen Vor- entscheid, per Mail, wurden die personellen Veränderun- gen entschieden. 2 Mehr schaffen – in weniger Zeit! Die digitalen Monteurhilfe- Sets testo 550 und testo 557 überzeugen mit ihren Fea- tures. 4 Speziallackierung für Luftaufbereitungsgeräte Erfüllung farblicher Vorgaben? Kein Problem! Speziallackie- rungen für Luftaufbereitungs- geräte von Trox Hesco sind je- derzeit möglich. 9 VTC 500 – der fehlende Part in der SAVE-Reihe Das Gerät gibt es in linker und rechter Ausführung und kann an der Wand oder auf dem Bo- den montiert werden. 14 Alfred Freitag, seit vielen Jahren Multitalent in der Gebäudetechnik-Branche, engagiert sich auch aktiv im KGTV-Vorstand. Nr. 1 ■ März 2020 ■ 85. Jahrgang ■ Die besten Seiten der Tiefbautechnik ■ www.robe-verlag.ch Tunnelbau: WeitereFortschritte bei Autobahn-Nordumfahrung Zürich-Nord (Gubrist) Steinschlag: Schutz- konzepte in einem Netz Tunnelbau ■ Tiefbau ■ Infrastruktur ■ Strassen ■ Brücken ■ Schienen Infrastrukturbau SchweizerBauJournal Rhone: Bauliche Ufer- sicherung umgesetzt Innovationen dank Corona Im Robe Verlag erscheinen auch: Geschätzte Leserinnen und Leser Türklinken gelten schon immer als hygienisch heikle Griff- flächen. Doch in der aktuellen Pandemiesituation sind sie bedenklicher denn je. Seit Corona hat sich das Hygiene- verhalten bekanntlich deutlich geändert. Ein Fusstüröffner anstelle einer Türklinke schafft diesbezüglich Abhilfe. Lesen Sie dazu ein Praxisbeispiel in diesem Heft. Aufgrund der aktuellen Situation wurden bekanntlich auch zahlreiche Anlässe und Messen abgesagt. Die 8. Fachmesse ArbeitsSicherheit Schweiz, welche wir in der letzten Ausgabe speziell beleuchtet hatten, soll aber noch dieses Jahr im November stattfinden. Viele andere Events wur- den für dieses Jahr aber ganz gestrichen. Deshalb ist nun bei den Veranstaltungen eine Innovation aufgetaucht, die jedenfalls in Europa bis anhin noch nicht so grosse Bedeutung hatte. Mit dem praktischen Format der so genannten Web-Seminare (auch Webinare ge- nannt) können die Abstandregeln problemlos eingehalten werden und dürfte uns künftig neben dem Homeoffice sicher weiter begleiten. Trotz den momentanen Schwierigkeiten haben wir wiederum interessante Themen in diesem Heft zusammengefasst. Neben dem oben erwähnten Fusstüröffner, be- richten wir von der weltweit ersten gebogenen Glasfassade oder auch über die architektonisch gelungene Justizvollzugsanstalt Cazis im Kanton Graubünden. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Fabian Schatzmann Redaktionsleiter Schweizer BauJournalProfessionelles Isolieren schafft Mehrwert! Wir Fachpartner im Verbund Schweizerischer Isolierfirmen für Kälte-, Wärme-, Schall- und Brandschutz unterstützen Sie und Ihre Kunden. ISOLSUISSE • Geschäftsstelle • Auf der Mauer 11 • CH-8021 Zürich • Telefon +41 43 244 73 95 • www.isolsuisse.ch • info@isolsuisse.ch Diesen Firmen können die Herausforde- rungen rund um das Dämmen und den baulichen Brandschutz anvertraut wer- den. Bestens ausgebildetes und erfah- renes Fachpersonal bietet Gewähr für eine einwandfreie Ausführung. 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Insgesamt sind für den Neubau rund 84 000 m2 Fensterfläche nach dem System Closed Cavity Fassaden versetzt worden. In den architektonisch aussergewöhnlich gestalteten Neubau «The Circle» investie- ren die Bauherren Flughafen Zürich AG und die Swiss Life AG rund eine Milliarde Fran- ken. Für dieses grösste Hochbauprojekt der Schweiz sind pro Tag in den Spitzenzeiten bis zu einer Million Franken verbaut wor- den. Die architektonische Gestaltung hebt sich vom durchschnittlichen Baustandard deutlich ab und zieht hohe Aufmerksam- keit auf sich: Architektonisch ein Meis- terstück – die bauliche Realisierung eine grosse Herausforderung. Entstanden ist das mit einer 800 m langen, geschwungenen und geneigten Glasfas- sade längste Gebäude der Schweiz. Ein besonderer Blickfang ist die zum Teil im Radius verlaufende um bis zu 15 m über- hängende Aussenfassade, welche über die Autobahn der Flughafenwegfahrt ragt. Auf einer Grundfläche von 30 000 m2 sind ins- gesamt 180 000 m2 Bruttogeschossfläche geschaffen worden, die für Büros, zwei Hotels, Einkaufsläden, Markenbrands, die Universitätsklinik Zürich sowie weitere Nutzer vermietet sind. Auf drei Baufeldern waren anspruchsvolle Hochbauarbeiten, ein gesamtes Betoneinbauvolumen von 265 000 m 3 sowie ausgeklügelte Einsät- ze von 16 Turmdrehkranen abzuwickeln. Die Rohbaufertigstellung erfolgte im ver- gangenen Jahr. Der Bauabschluss erfährt Corona-bedingt eine Verzögerung um zwei bis drei Monate, wie die Bauherr- schaft mitteilt. Die Inbetriebnahme ist nun schrittweise ab diesem Herbst vorgesehen. Ansprechende Fassadenarchitektur in Glas Das architektonische Konzept für diesen Neubau am besterschlossenen Ort der Schweiz ist aus einem 2009 entschiede- nen Projektwettbewerb hervorgegan- gen. Aus den 90 durch internationale Architekturbüros eingereichten Entwür- fen wurde jener des bekannten japani- schen Architekten Riken Yamamoto & Field Shop Yokohama mit der Ausführung betraut. Seine Projektidee entwickelte der Architekt zu den bestehenden Termi - nalbauten hin als eine geneigte und ge- ■ Oben: Mit dem architektonisch aussergewöhn- lich gestalteten Neubau «The Circle» am Flughafen Zürich ist das mit 800 m längste Gebäude der Schweiz in geschwungener und geneigter Glasfas- sade realisiert worden. (Bilder: C. Mayer) ■ Zwischen den neun- bis elfstöckigen Gebäuden mit einer maximalen Hohe von 38 m entstande- nen Fassadenschluchten mit Gassen und Plätzen, die durch eine Glasüberdachung vor Witterungs- einflüssen geschützt sind. (Bild: Gartner) Architektur des Hochbauprojekts Circle am Flughafen Zürich Curt M. Mayer GEBÄUDEHÜLLE Geneigte und geschwungene Glasfassade 6SBJ 2/2020 – Schweizer BauJournal schwungene Glasfassade. Auf der Seite zum gegenüberliegenden Hügel ist das massive Bauvolumen aufgebrochen und bildet eine offene Struktur. Die zwischen den klar formulierten Baukörpern ent- standenen Fassadenschluchten mit ein- zigartigen Gassen und Plätzen sind durch eine Glasüberdachung vor Witterungsein- flüssen geschützt. Die nach vorn geneigte, auskragende Glas- fassade mit konstanter Traufhöhe prägt nach den Worten von Architekt Yamamoto als «Mauer» das Vis-à-vis der Flughafen- bauten. Den auf der gegenüberliegenden Seite an die Fassadenfront angrenzenden Hügel sieht der Architekt als einen ge- schützten halböffentlichen Aussenraum. Die Fassaden sind einheitlich an tragen- den schlanken Betonstützen befestigt und werden aus Glas- und Aluminiumpaneelen gebildet. Fassadenaufbau und -montage Der Fensterraster weist vier unterschied- liche Elementgrössen auf. «Gebäudehülle und Tragwerk sind eins, wobei die Fassa- den flach und bündig sind, keine Vor- oder Rücksprünge haben und silbrig schim- mern, sonst aber keine Farbe aufweisen», heisst es vom Architekt. Mit Schallschutzfenstern, einer nachhal- tigen Doppelfassade mit gekapseltem Zwischenraum nach dem System Closed Cavity Fassade (CCF) sowie einer gläser- nen Überdeckung erfolgte die bauliche Gestaltung entlang der ringförmigen Flughafenzufahrt. Die neun- bis elfstö- ckigen Gebäude weisen eine maximale Höhe von 38 m auf. Die vom Fassadenspe- zialisten Josef Gartner GmbH entwickelte CCF weist eine gesamte Fläche von rund 83 900 m 2 auf. Davon entfallen 23 000 m 2 auf die Ringfassade, 52 200 m 2 auf die zum Hügel hin ausgerichteten Fassaden ■ Für die rund 84 000 m 2 messende Glasfassadenfläche kam das System Closed Cavity Fassade (CCF) zur An- wendung. Diese nachhaltigen Doppelfassaden weisen einen gekapselten Zwischenraum auf. GEBÄUDEHÜLLE 7Next >