< PreviousSchweizer BauJournal – SBJ 2/2020 GEBÄUDEHÜLLE 8 und 8700 m 2 auf Fassaden zum Innenhof. Die auskragende geschwungene Fassade ■ Die Fassaden der klar formulierten Baukörper werden aus Glas- und Aluminiumpaneelen gebildet. Der Fensterraster weist vier unterschiedliche Elementgrössen auf. Fakten und Kubaturen Circle Nutzfläche total 180 000 m2 Mietfläche 160 000 m2 Umbauter Raum nach SIA 1 Mio. m 3 Fassadenfläche 83 900 m2 Planungs- und Bauteam Bauherren: Flughafen Zürich AG / Swiss Life AG Entwurfs-Architekt: Riken Yamamoto & Field Shop, Yokohama, Japan Ausführungs-Architekten: Fischer Architekten AG Zürich / Richter - Dal Rocha & Ass. Lausanne / RLC Architekten AG Rheineck Totalunternehmer: HRS Real Estate AG, Zürich Fassadenplanung: Atelier P3 AG Zürich / Neuschwander + Morf AG Basel Fassadenausführung: Josef Gartner GmbH Gundelfingen D / Arlesheim setzt sich aus CCF-Elementen von 2,7 x 5,5 m Grösse und je 1660 kg Gewicht zu- sammen. Für die Fassaden zum Hügel hin sind die Abmessungen 2,7 x 5,6 m, und das Gewicht ist 1450 kg. Seit August 2018 hat das Unternehmen Josef Gartner GmbH die CCF montiert und bis Ende 2019 ins- gesamt 8600 Fassadenelemente versetzt. Funktionsweise der Closed Cavity Fassade Das System der Doppelfassade mit ge- kapseltem Zwischenraum ist entwickelt worden, um Nachteile bisheriger Fassa- denkonstruktionen zu vermeiden. Dieses innovative System zeichnet sich durch hohe Energieeffizienz, niedrige Unter- haltskosten und Langlebigkeit aus. Beim System CCF ist der Raum zwischen innerer und äusserer Fassadenschale vollständig gekapselt. Dem Zwischenraum einer «ge- schlossenen Kammer» wird mit leichtem Überdruck getrocknete und gereinigte Luft zugeführt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass sich auf den Fensterscheiben Kondensat oder Schmutz ablagern; zudem können Reinigungsflügel entfallen. Beim Fassadensystem CCF lassen sich Profilansichtsbreiten schmaler und Glas- formate grösser ausführen. Auch können bewegliche Fensterelemente mit einem rundum geschlossenen Rahmen durch die Luftebene gesteckt werden. Beim Ein- satz von Sonnenschutzsystemen im Fas- sadenzwischenraum ergeben sich neue Möglichkeiten für Licht lenkende und re- flektierende Oberflächen, da sie praktisch nicht verschmutzen, heisst es im System- beschrieb. ■ Die Erleuchtung kommt mit unseren LED Lichtmasten. www.wackerneuson.com/construction-equipment– Aluminium roh, Aluminium voreloxiert, Aluminium gebürstet, Kupfer, Chrom-Nickel-Stahl V2A / V4A geschliffen oder gebürstet, Stahl, Stahl promatisiert – Grössen: ab 100 x 100 mm bis 1200 x 1200 mm – Aluminium und Chrom-Nickel-Stahl V2A / V4A bis 2.0 mm – Stahlblech bis 3.0 mm – Kupfer 0.5 bis 1.5 mm – Rund ab 3.0 bis 12.0 mm, versetzt oder linear – Quadratisch ab 3.0 x 3.0 mm, versetzt oder linear – Langloch 2.0 x 32.0 mm – Andere Masse auf Anfrage – Rund, rechteckig, quadratisch und andere Formen – Flach oder Abbug 30°, 45°, 90° – Mit oder ohne Stutzen – In allen RAL / NCS Farben – Randbreite nach Wunsch – Mit oder ohne Befestigungslöcher BIM – wir sind dabei Mehr Infos auf: www.deppingag.ch Ein Handelsunternehmen der Luft- und KlimatechnikSchweizer BauJournal – SBJ 2/2020 GEBÄUDEHÜLLE 10 Erweiterungsneubau an der Technischen Universität Dresden Claudia El Ahwany* Modernste Baustoffe und Denkmalschutz Der Erweiterungsneubau und die Modernisierung des Bark- hausenbaus der TU Dresden war sowohl eine spannende als auch sehr verantwortungsvolle Aufgabe für das Team der SHP Architekten GmbH aus Dresden. Hier an dem verschach- telten, unter Denkmalschutz stehenden und stets gewach- senen Gebäudekomplex aus den 50er-Jahren, kam alles zusammen, was man auf einer Baustelle vorfinden kann. Ihren Charme und ihre Ausstrahlung der 50er- und 60er-Jahre spürt man so, als wäre die Zeit stehengeblieben. Unauf- fällig gelang die Integration eines neu- en Südflügels nach vorangegangenem Teilabbruch und eine Aufstockung um zwei Etagen. Die dabei eingesetzten neuen Lai- bungseinfassungen, Blenden, Terrassen- platten am Verbindungsbau zum Hörsaal sowie Attikaelemente aus anthrazitfar- benem Glasfaserbeton fügen sich farblich und von der Formensprache harmonisch in das Gesamtensemble ein. Neues Laborgebäude als Blickfang Das vierflügelige Karree bringt Licht in die Arbeitsräume und rahmt einen park- ähnlichen begrünten Innenhof ein. De- tailgetreu wurden hier unter anderem Sockel elemente ersetzt und Fassaden auf- gefrischt. Der Blickfang ist aber das neu er- richtete Laborgebäude für Nano-Analytik, des Center for Advancing Electronics Dres- den (CfAED). Im Inneren lassen Forscher un- ter modernsten Elektronenmikroskopen kleine Dinge einzigartig gross werden. Da ein bedingt fensterloses Funktionsgebäu- de eigentlich unspektakulär daherkommt, haben die Architekten einen ganz beson- deren Fassadenentwurf verteidigt. Die zirka 200 m2 grosse Hauptansicht wer- ten sie mit einer Fotobetonfassade auf. Gesteigert wird das Ganze noch einmal, indem sie kleine Blumen riesengross auf die gesamte Fassade projizieren. Somit spiegelt die Fassade auch sinnbildlich das wider, was im Inneren des Forschungs- gebäudes technisch praktiziert wird. Die gesamte Aussenhülle ist als hinterlüftete Vorhangfassade (VHF) konzipiert, wobei die äussere Wetterschutzschale aus 30 mm dünnen Carbonbeton sowie fassadenwei- se auch aus Glasfaserbeton besteht – her- gestellt von der Hentschke Bau GmbH in Bautzen (D). Durch die Bewehrung solidian GRID Q95/95-CCE-38 konnten bei dieser Fassa- deseite die Stärke der Platten sowie die Fugen reduziert werden. Die anderen Fas- sadenseiten bestehen aus Glasfaserbeton mit schalungsglatter Oberfläche im homo- gen betongrauen Grundton der Hauptfas- sade. Noch nicht so oft zu sehen und des- halb noch etwas sehr Besonderes bieten sich mit Fotobeton hervorragende Gestal- tungsmöglichkeiten. Vom Prinzip funkti- onieren diese wie beim Waschbeton. Das Wunschmotiv wird über eine Software in ein Punktraster umgewandelt, dieses wird auf ein Trägermaterial (Papier oder Folie) ■ Oben: Das soldian GRID fungiert in den Beton- platten als Bewehrung. ■ Links: Der Neubau befindet sich in dem park - ähnlichen Innenhof des Gebäudekomplexes. (Bilder: Hentschke Bau GmbH / Solidian)GEBÄUDEHÜLLE 11 in Form eines Verzögerers gedruckt. An den somit definierten Punkten wird die äusserste Betonschicht nicht fest, später abgewaschen ergibt sich so in Summe das gewünschte Bild über die freigelegten, dunkleren Zuschlagsstoffe. Bewehrungsexperte mit an Bord Dafür holte sich die Hentschke Bau GmbH eigens einen Spezialisten ins Boot und arbeitete wie auch schon bei anderen Produkten und Projekten mit solidian zu- sammen. Die genaue Positionierung des GRIDs ist notwendig und wird durch die guten Eigenschaften des Produktes sowie dazu passender Abstandhalter möglich. Die solidian SPACER (Abstandshalter) sind zur exakten Einhaltung der Betondeckung in unterschiedlichen Längenvarianten erhältlich. Optisch störende Abzeichnun- gen auf der Sichtbetonoberläche werden durch ihren Einsatz vermieden. Im Ergebnis dieser guten Zusammenarbeit mit solidian entstand ein Baustoff der Zu- kunft, welcher zahlreiche Vorteile bietet. Die Carbonbewehrung korrodiert nicht, weshalb die Betonüberdeckung wesent- lich dünner ausfallen kann als beispiels- weise bei herkömmlicher Stahlbeweh- rung. Zusammen mit den bis zu sechsmal höheren Festigkeiten im Vergleich zum Bewehrungsstahl bietet dieser innovative Baustoff neue Gestaltungsmöglichkeiten bei der Planung von filigranen Elementen. Durch die grosszügig gestalteten Fassa- denplatten konnte die Anzahl der Fugen reduziert und das Blumenmotiv noch bes- ser in den Vordergrund gerückt werden. Am Laborgebäude rundet ein begrüntes Dach die Gesamtästhetik gelungen ab und schlägt eine Brücke zur parkähnlichen In- ■ Um die Platten derart dünn gestalten zu können, setzten die Verantwortlichen die Carbonfasern von Solidian ein. nenhofgestaltung. Die gelungenen Arbei- ten am Barkhausenbau zeigen beispiel- haft die machbare Symbiose von Tradition, Denkmalschutz und zeitgemässem Bauen unter Einsatz modernster Baustoffe. ■ * Die Autorin hat diesen Beitrag im Auftrag von Hentschke Bau GmbH und Solidian verfasst. Der beste Ausblick wird jetzt noch besser Geniessen Sie den Panoramablick mit dem elektrischen VELUX INTEGRA® Klappflügelfenster. Jetzt mehr entdecken unter www.velux.ch/gpu-integraSchweizer BauJournal – SBJ 2/2020 Die perfekte Gebäudehülle ist der Schlüssel zur Energieeffi- zienz: Das zeigt einmal mehr das neue Passiv-Bürogebäude der Arnulf Betzold GmbH in Ellwangen (Baden-Württemberg). Um die hohen Ansprüche des Versandhändlers von Kinder- garten- und Schulbedarf an die Wärmedämmung des Neubaus erfüllen zu können, kam für Architekt Christoph Romer nur der passivhauszertifizierte Jalousiekasten von JOMA in Frage. Die innovative Systemkomponente des All- gäuer Dämmstoffspezialisten lässt sich zum einen individuell an die Gebäudearchitek- tur anpassen. Und zum anderen wird sie di- rekt in die Dämmebene des Wärmedämm- Verbundsystems (WDVS) integriert, so dass die Bildung von Wärmebrücken verhindert wird. Zusätzlich sind im WDVS und am So- ckel des Bürogebäudes von Betzold JOMA- Dämmplatten verbaut, die eine Top-Wär- medämmung garantieren. Für die Arnulf Betzold GmbH hat Dipl.- Ing. Christoph Romer von Romer Archi- tekten aus Ellwangen zusammen mit seinem Team ein rund 10 000 m 2 gros- ses Bürohaus entworfen, das auf einer Betonkonstruktion basiert und dank seiner hochwärmegedämmten Gebäudehülle sogar die hohen Passivhaus-Anforderungen erfüllt. Aussergewöhnlich ist die Architektur des fünfgeschossigen Neubaus, welche die Firmenphilosophie von Betzold widerspie- geln soll: So dient etwa das grosszügige In- nenatrium nicht nur zur Belüftung, sondern es soll vor allem auch die Kommunikation fördern. Insgesamt sind in dem neuen Bü- ■ Oben: Das neue Bürogebäude der Arnulf Bet- zold GmbH in Ellwangen ist top-wärmegedämmt und erfüllt sogar die hohen Passivhaus-Anforde- rungen. Highlight ist die Fassade mit Ganzglas- ecken und sehr langen Lichtbändern. ■ Unten: Um die hohen Anforderungen an die Energie effizienz des Bürogebäudes erfüllen zu können, kam nur der passivhauszertifizierte Jalousiekasten von JOMA in Frage. (Bilder: Matthias Mang / JOMA Dämmstoffwerk GmbH) Top-Wärmedämmung dank passgenauen Systemkomponenten Laura Jocham* GEBÄUDEHÜLLE Jalousiekästen nach Mass für die perfekte Gebäudehülle 12SBJ 2/2020 – Schweizer BauJournal GEBÄUDEHÜLLE 13 Weitere Informationen: JOMA Dämmstoffwerk GmbH Jomaplatz, DE-87752 Holzgünz Tel. +49 8393 78 0, www.joma.de, info@joma.de *Die Autorin Laura Jocham von Jensen media GmbH hat diesen Text im Auftrag der JOMA Dämmstoff- werk GmbH geschrieben. rogebäude 130 von 300 Mitarbeitern des Unternehmens beschäftigt. Neben Büro- und Besprechungsräumen beherbergt es auch den Empfang, eine Kantine sowie eine Tiefgarage. Weiteres Highlight der Architektur ist die Fassade mit sehr langen Lichtbändern und Ganzglasecken. «Bei einem so hohen Glasanteil spielte bei der Planung und Ausführung des Neubau- projektes natürlich der Sonnenschutz eine wichtige Rolle. Dabei war mir wichtig, dass die Technik für die Verschattung der Fenster nicht sichtbar ist. Und natürlich hatte auch das Thema Energieeffizienz einen sehr ho- hen Stellenwert. In der Praxis bedeutete das, dass wir eine wärmetechnisch hoch- qualifizierte Gebäudehülle schaffen muss- ten, bei der sämtliche Details perfekt aufei- nander abgestimmt sind», erklärt Architekt Christoph Romer. «Es war sofort klar, dass wir alle Ansprüche nur mit einer Top-Quali- tät der Komponenten erfüllen können. Mit der Kombination aus Jalousiekästen und Dämmplatten von JOMA ist uns das auch einwandfrei gelungen». Erstklassige Verarbeitungsqualität Die Jalousiekästen von JOMA wurden spe- ziell für die Integration in Wärmedämm- Verbundsysteme entwickelt. Die wand- seitige Dämmung ist individuell an die Fensterrahmen und deren Einbausituation angepasst. So gewährleistet der Allgäuer Qualitätshersteller nicht nur den optimalen Anschluss, sondern verhindert auch die Bil- dung von Wärmebrücken. Bei dem neuen Bürogebäude in Ellwangen, das die Arnulf Betzold GmbH aufgrund ihres starken Wachstums in den vergangenen Jahren gebaut hat, stellten vor allem die bis zu 30 m langen Lichtbänder der Fassade eine Herausforderung bei der Dämmung dar. «Fassaden dieser Grös senordnung sind bei rasch wechselnden Wetterverhältnissen enormen Belastungen ausgesetzt: Bei Hitze dehnen sich die Materialien aus, bei Kälte und Nässe ziehen sie sich schlagartig wie- der zusammen. Mit den massgefertigten Jalousiekästen haben wir aber auch dieses Problem technisch in den Griff bekommen», so Christoph Romer. Die Systemkomponen- ten wurden von JOMA in drei Meter langen Segmenten geliefert und erst auf der Bau- stelle mit Hilfe von Klebeverbindungen ver- bunden. Diese können gewisse Dehnungen aufnehmen und sorgen so für ein Plus an Fassadenflexibilität. ■ ■ Der Jalousiekasten von JOMA lässt sich indivi- duell an die Architektur anpassen. Über die JOMA Dämmstoffwerk GmbH Die JOMA Dämmstoffwerk GmbH mit Sitz in Holzgünz (Bayern) ist einer der führenden Anbieter von hochwertigen Dämmstoff- materialien für nachhaltiges und energie- sparendes Bauen. Produkte sind Dämm- platten und Dämmstoffe zur Dämmung von Fassaden, Wärmedämmung aus EPS und Akustikdämmung.Schweizer BauJournal – SBJ 2/2020 Die weltweit erste gebogene Glasfassade nach dem Sys- tem einer Doppelfassade mit gekapseltem Zwischen- raum – Closed Cavity Fassade (CCF) – ist beim Totalumbau eines Bürogebäudes im Selnauquartier in Zürich realisiert worden. Dabei sind von der rund 3500 m2 umfassenden Fassadenfläche 365 m 2 aus gebogenem Glas ausgeführt. Die zwei Geschäftshäuser an der Zürcher Brandschenkestrasse, die 1968 und 1982 durch Architekt Walter Niehus erbaut wur- den, sind nach den Anforderungen heu- tiger Bürogebäude umfassend erneuert worden. Durch seine U-förmige Gestalt nimmt das Bestandsensemble eine be- sondere Rolle im umgebenden Stadtquar- tier aus dem 19. Jahrhundert ein. Die Ge- bäudeecke ist an der einen Seite gestaffelt hin zum angrenzenden Bürohaus aus den 1950er-Jahren. Neue Fassadenkonstruktion im Bestand Die umfassende Sanierung des Gebäude- ensembles durch den Bauherrn AXA Win- terthur wurde nach einem Entwurf der Architekten Romero & Schaefle abgewi- ■ Oben: Wellenförmige Fensterbänder und gerundete Ecken prägen das neue edle Erschei- nungsbild des im Selnauquartier in Zürich um- gebauten Bürohauses. (Bilder: C. Mayer) ■ Unten: Die Fassade ist die erste gebogene Closed Cavity Fassade (CCF). Diese wurde auf die bestehende Betontragstruktur aufgesetzt. Bürogebäude-Sanierung in Zürich Curt M. Mayer GEBÄUDEHÜLLE Erste gebogene Closed Cavity Fassade 14SBJ 2/2020 – Schweizer BauJournal GEBÄUDEHÜLLE 15 ckelt – unter Einhaltung strenger energeti- scher Standards wie Minergie. Der erneu- erte Gebäudekomplex fügt sich mit seiner abgerundeten Fassade ansprechend in das umgebende Stadtquartier ein. Die horizontale Bänderung, rhythmisiert durch vertikale Lüftungselemente, lässt die ursprüngliche Gliederung des Bestan- des erkennen. Die unterschiedlich stark gerundeten Gebäudeecken stärken de- ren Position im Kontext und führen im Zu- sammenspiel mit der Staffelung zu einem schrittweisen Übergang zum angrenzen- den Gebäude. Hier entspricht die vertikale Fassadengliederung dem Takt der Gebäu- destruktur, heisst es im Architektenbericht. Die modernen Büroräume werden von der Staffelung des Neubaus geprägt. Das schafft interessante Innenräume, insbe- sondere an den «runden» Ecken. Strassen- seitig sind die Fassaden bündig ausgeführt und wirken in Konstruktion und Erschei- nung städtisch, während die Hoffassaden und das Dachgeschoss als verputzte Fassa- den einfacher sind. Gerundete Gebäudeecken als Knackpunkt Ein herausragendes Glanzstück stellt die Fassadenkonstruktion dar, denn es ist die erste gebogene Closed Cavity Fassade (CCF). Für diese Gebäudehülle galt es, auf die bestehende Betonstruktur eine dop- pelschalige Fassade aufzusetzen. Von der gesamten Fassadenfläche bestehen gut ein Zehntel aus gebogenen Gläsern. Wäh- rend die Glasbrüstungen konventionell hinterlüftet und gedämmt werden, sind die Kastenfenster im System CCF ausge- führt. Die energetische Performance des Gebäu- des zu berechnen und zu simulieren, war ebenso aufwändig wie die Auswahl der idealen Glaskonstruktion. Die geschwun- genen Formen erforderten exakt ausgebil- dete Übergänge von geraden Schenkeln in eine Biegung und anschliessend wieder in die Gerade. Bei der geschlossenen zwei- schaligen Fassade wurden hochtranspa- rente Gläser mit einem effizienten Son- nenschutz in den komplett geschlossenen Fassadenzwischenraum CCF eingesetzt. Merkmal der gebogenen Closed Cavity Fassade Für die runden Fassadenelemente liefer- ten die Glasspezialisten des Saint-Gobain Glassolutions Objekt-Centers in Berlin (in der Schweiz: Vetrotech Saint-Gobain International AG, Kreuzlingen) die passen- den Gläser. Vorab wurden die möglichen Glasbiegeformen evaluiert und dann die entsprechenden Formen hergestellt. An- gefertigt worden sind insgesamt 34 Schei- ben des Typs Contour Stadip Solar 66,4 mit einer Fläche von 175 m 2 als Verbundsicher- heitsglas für den äusseren Abschluss der CCF mit einer Antelio Silver Beschichtung. Hinzu kommen 13 gebogene komple- xe, grossformatige Dreifach-Isoliergläser Contour Climatop mit einer Fläche von 65 m2 und einer Elementdicke von 51 mm. Dieser Fassadentyp besitzt einen abge- schlossenen Scheibenzwischenraum; in dieser Kavität sind zudem auch die Son- nenschutzelemente integriert. Einbruchschutz und Wärmedämmung Um die hohen Anforderungen an den Ein- bruchschutz zu gewährleisten, wurde im Erdgeschoss eine andere Glaskonstruk- tion gewählt. Der hohe Gesamtenergie- durchlassgrad mit einem Ucw-Wert von 0,59 W/m2K ist für alle Glaseinheiten der ganzen Fassade identisch. Zusätzlich zu einem sehr guten sommerlichen und win- terlichen Wärmeschutz bietet die CCF auch einen hohen Schallschutz (bei diesem Pro- jekt einen Ucw-Wert von 0,59 W/m 2 K bis 50 db). ■ ■ Von der gesamthaft 3500 m2 Fläche aufweisenden Glasfassade sind 365 m2 als CCF mit ge bogenen Glä- sern von Saint-Gobain ausgeführt. ■ Im Erdgeschossbereich ist aus Gründen des Einbruchschutzes eine spezielle Glaskonstruktion verbaut worden, die hohen Schallschutz und Wärmedämmung gewährleistet.Schweizer BauJournal – SBJ 2/2020 DÄMMTECHNIK 16 Fassadendämmung aus natürlichen Holzfasern Wohnen mit Weitblick Grosszügig, energieeffizient und ökologisch sollten die neuen Wohnungen im Mehrfamilienhaus in Lichtensteig werden. So realisierte das Gossauer Ingenieur- und Holz- bauunternehmen Blumer-Lehmann AG eine Holzrahmen- baukonstruktion, die mit einer Fassadendämmung aus natürlichen Holzfasern von GUTEX versehen ist. Weitere Informationen: GUTEX Holzfaserplattenwerk Gutenburg 5, DE-79761 Waldshut-Tiengen Tel. + 49 7741 6099 0 www.gutex.ch, info@gutex.ch Im kleinen Städtli Lichtensteig, auf halbem Weg zwischen Zürich und dem Bodensee im malerischen Toggenburg, setzt die Ge- meinde in allen Bereichen auf innovative und nachhaltige Lösungen. Vorbildlich zeigt dies der Neubau eines Mehrfamilien- hauses nördlich der malerischen Altstadt. Beim Bau wurde auf möglichst natürliche und umweltfreundliche Materialien in hoher Qualität Wert gelegt. Geöltes Ei- chenparkett, atmungsaktiver Naturputz, Dämmung mit Holzfasern und Erdsonden- heizung inklusive passiver Kühlung sind nur einige davon. 100 % Holzfasern Der Holzrahmenbau im Obergeschoss ist mit einer vorgehängten hinterlüfteten Lärchenholzfassade bekleidet. Dahinter dämmt die robuste GUTEX Dämmplatte DW aus 100 % Schweizer Holzfasern. Als Alter- native zum herkömmlichen Wärmedämm- verbundsystem aus Kunststoff vereint das ökologische WDVS Thermowall alle Vor- teile der kompakten Fassadendämmung mit denen einer natürlichen Dämmung. Das GUTEX Komplettsystem Implio bietet zudem eine holzfaserbasierte Systemlö- sung für dauerhaft wind- und schlagre- gensichere Fenster- und Türanschlüsse. Zum Verkleiden des Sicht- und Sonnen- schutz wird zudem die ökonomische Verkleidungsplatte Rivestio angeboten. Durch eine beidseitige Kaschierung ist die vorkonfektionierte Holzfaserdämmplatte besonders stabil. Alles in allem ein zuverlässiger Wärme- schutz in schneereichen Wintern, ange- nehme Kühle während der Sommermo- nate und nicht zuletzt hoher Wohnkomfort über das gesamte Jahr. ■ ■ Links: Wie an der Perlenschnur reihen sich die modernen Mehrfamilienhäuser am Lichtensteiger Hang. (Bilder: Martin Granacher/GUTEX) ■ Rechts: Der Holzbau setzt gestalterisch einen besonderen Akzent. DAS ÖKOLOGISCHE WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEM Kein WDVS bietet mehr Freiheit bei der Wahl des Putzherstellers mit Schweizer Systemgarantie. www.gutex.chRobe Verlag AG Bollackerweg 2 • CH-5024 Küttigen Tel. +41 62 827 45 00 • Fax +41 62 827 45 01 info@robe-verlag.ch • Schalten Sie prominente Bannerwerbung – direkt unter dem Header-Bereich. • Vermitteln Sie Aktuelles und Spannendes über Ihre Firma, Produkte und Dienstleistungen. • Profitieren Sie von attraktiven Werbefeldern – in zwei unterschiedlichen Grössen – mit Vorzugsplatzierung im Info-Bereich. • Mit verlinkten Firmenlogos verschaffen Sie sich zusätzliche Aufmerksamkeit und neue Besucher auf Ihrer Homepage. Nutzen Sie unsere Webseite als Informations- und Werbe-Plattform! Blättern Sie sich jederzeit auch «online» durch unsere informativen Fachzeitschriften; wir wünschen viel Freude beim Lesen!Next >