< PreviousInfrastrukturbau – INT 2/2020 Die Ziele für die Energiestrategie 2050 sind klar definiert. Um die Vorgaben zu erreichen, braucht es vielfältige und konkrete Massnahmen in allen Bereichen. Der Verein InfraWatt hat es sich zur Aufgabe gemacht, verbesserte Rahmenbedingungen für die Energienutzung zu schaffen, zu informieren und zu beraten. InfraWatt, das ist der Verein für die Energie- nutzung aus Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser. Mit gezielten Massnah- men will man Infrastrukturanlagen, also Kläranlagen (ARA), Wasserversorgungen (WV), Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) oder Wärmeverbünde energetisch verbes- sern und die Produktion von erneuerbaren Energien und die Nutzung von Abwärme fördern. Hierfür geht man unterschied- liche Wege. Förderprogramme, Informationen, Aus- und Weiterbildungen sowie Beratungen vor Ort sollen helfen, Entscheidungsträger bei Betreibern, Planern oder Gemeinden auf diese umsetzbaren Energiepotenzia- le aufmerksam zu machen. In den letzten zehn Jahren konnten zahlreiche und zum Teil sehr grosse Projekte ausgelöst und zur Realisierung gebracht werden. Damit wur- de ein wichtiger Beitrag zur Energiewende geleistet. Für die Infrastrukturanlagen hat InfraWatt immer wieder neue Projekt- ideen für Handbücher, Potenzialstudien oder Förderprogramme eingegeben, wel- che dank Unterstützung des Bundes als Dienstleistung für Infrastrukturanlagen angeboten werden. Durch die gute Vernetzung kann man sich zudem auch in der Politik gut einbringen und sorgt so für bessere Rahmenbedin- gungen zur Ermittlung und Realisierung von innovativen Energieprojekten. Doch auch allgemeine Anliegen der Branchen werden durch den gut vernetzten Verein bestens vertreten. Der Präsident von Infra- Watt, Alt-Ständerat Filippo Lombardi, kann hier dank seiner langjährigen Arbeit bei der Energiekommission des Ständerates (UREK-S) und seiner guten Kontakte sowie seiner Erfahrung einen ganz wesentlichen Beitrag leisten. Drei Anlaufstellen in der gesamten Schweiz Der Verein ist Partner von EnergieSchweiz und verfügt in allen drei Landesteilen (D/F/I) über eine Anlaufstelle, die umfas- sende Dienstleistungen anbieten können. Diese Kompetenzzentren liefern allen in- teressierten Kunden kostenlose neutrale Auskünfte zu Energiefragen, aber auch Informationsmaterial, Medienberichte, Fachgrundlagen, Arbeitsinstrumente und Angaben über Fördermöglichkeiten oder zu den zahlreichen Aus- und Weiterbil- dungsveranstaltungen. Diese Arbeiten werden alle durch hoch qualifizierte Fach- leute durchgeführt, die über langjährige Erfahrungen mit Projekten im In- und Aus- land verfügen. Es wird nicht nur die breite Öffentlichkeit bestens informiert, sondern bietet auch für Mitglieder viele zusätzliche Dienstleistun- gen an. Doch für wen ist der Verein Infra- Watt interessant? Besonders genutzt wird das Angebot von ■ Oben: Im Abwasser steckt viel Energie; Klärgas kann zur erneuerbaren Strom- und Wärmeproduk- tion und die Abwärme des Abwassers vor oder nach der Kläranlage zur Beheizung von grösseren umliegenden Siedlungsgebieten genutzt werden. (Bild: Christian Helmle, ARA Thunersee) ■ Unten: Strom und Fernwärme aus KVA liefern nach wie vor den grössten Beitrag zur neuen erneuerbaren Energieversorgung. (Bilder: Fotolia, Guella) InfraWatt unterstützt die Energiestrategie 2050 Robert Schütz* FIRMEN Verein verbessert Bedingungen bei Infrastrukturanlagen 20FIRMEN 21 Weitere Informationen: Geschäftsstelle InfraWatt Ernst A. Müller Kirchhofplatz 12, 8200 Schaffhausen Tel. 052 238 34 34 www.infrawatt.ch, mueller@infrawatt.ch * Der Autor führt «bautalk», ein Redaktionsbüro speziell für die Baubranche mit Sitz in Köln. Betreibern und Verbänden einer ARA, KVA, WV oder von Wärmenetzen. Zu den Mit- gliedern von InfraWatt gehören zudem Planer sowie Bauherren von grösseren Immobilien, Bauunternehmer und Her- steller von Technologien aus diesen Berei- chen sowie Behörden von Kantonen und Gemeinden. Sie alle profitieren von den umfangreichen Informationen, regelmäs- sigen Rundmails und persönlichen Tipps und Beratungen, den Kontakten und dem persönlichen Austausch unter den Mitglie- dern unter anderem an Vereinsanlässen. International anerkannte Fachleute Die Fachleute aus der ganzen Schweiz gehören auch im Ausland zu den führen- den Experten. Sie sind an diversen Markt- studien, Umsetzungsprogrammen und konkreten Energieprojekten beteiligt, nehmen in wichtigen Gremien im In- und Ausland Einsitz und können so insbeson- dere in Deutschland, Österreich, Italien oder Frankreich umfassend beraten. Diese Experten bieten zum Beispiel ganz kon- krete Unterstützung für Firmen an, unter anderem bei der Präsentation und Akquise von Neukunden im Ausland. Hier wählt der Verein gezielt Referenzanlagen in der Schweiz für eine Besichtigung aus. So kön- nen Mitglieder gegenüber ihren poten- ziellen Kunden einfacher demonstrieren, was bereits realisiert wurde. Die von InfraWatt in der Schweiz umge- setzten Aktivitäten stossen auch im Aus- land auf grosses Interesse. Die Mitglieder der Gruppe sind daher immer wieder will- kommene Referenten an Tagungen und Kongressen im Ausland und werden auch im Ausland als Experten angefragt. Das Beratungs- und Dienstleistungsangebot der Energiefachleute ist umfangreich und erfolgt entweder telefonisch oder vor Ort. Ein erster unverbindlicher Anruf ist somit sicher der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zu mehr Energie- und Kostenein- sparung. ■ ■ Links: Pumpen sind die grössten Stromverbrau- cher einer Wasserversorgung, zugleich kann ein Trinkwasserkraftwerk ohne Eingriff in die Natur wertvollen erneuerbaren Strom produzieren. (Bild: Fotolia, Thomas Haltinner) ■ Rechts: Vorstand und Geschäftsführer von Infra- Watt. Von links: Alt-Ständerat Filippo Lombardi (Präsident), Laurent Kocher (Vertreter VSA), Ernst A. Müller (Geschäftsführer), Martin Dietler (Vertreter Contracting), Beat Kobel (Sekretär), Martin Sager (Vertreter SVGW), Andres Kronenberg (Vertreter Wirtschaft), Florian Lüthy (Vertreter VBSA), Chris- toph Zemp (Vertreter Kantone), Hans-Peter Wyss (Vertreter Betreiber). Abwesend Ständerat Thierry Burkart (Vertreter VFS). (Bild: InfraWatt, Eve Kohler) LUCOMA AG, Weekendweg 5, CH-3646 Einigen, Switzerland www.lucoma.com WEIL NICHT NACH JEDEM BLITZ NUR EIN DONNERGROLLEN FOLGT… Über- und Unterdruckschäden verhindern! Mit LUCOMA Druckentlastungsklappen. MECHANISCH ODER MIT MOTOR Mitrein mechanischem Auslösemechanismus oder mit pneumatischem Stell- antrieb für die motorische Zwangsöffnung Auch in RUND!Infrastrukturbau – INT 2/2020 Waste is our Energy www.hz-inova.com Wir schliessen den Kreis: Ihr fachkundiger Partner für Serviceleistungen rund um Ihre Biogas- und EfW-Anlage dhp technology AG, Weststrasse 7, CH-7205 Zizers info@dhp-technology.ch, +41 81 515 71 20 ARA Chur Umsetzung: 2017–2018 Leistung: 643 kWp ARA Flums Umsetzung: 2019–2020 Leistung: 233 kWp Parkplatz Seilbahn Kronberg Umsetzung: 2019–2020 Leistung: 420 kWp Das Solarfaltdach HORIZON ermöglicht die Doppelnutzung von industriellen Nutzflächen zur Solarstromproduktion.SPINAS CIVIL VOICES Wenn Sie Helvetas in Ihrem Testament berücksichtigen, nehmen Sie arme und benachteiligte Menschen in die Gemeinschaft Ihrer Erben auf. Mit Ihrem Legat hinterlassen Sie etwas sehr Wertvolles: die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde und Sicherheit. Wir beraten Sie gerne: www.helvetas.org/testament Erweitern Sie den Kreis Ihrer Angehörigen um eine Familie in Afrika. Infrastrukturbau – INT 2/2020 KURZINFOS 24 News aus Tunnel und Infrastruktur 60 Jahre Aqua Viva Im Frühjahr 1960 gründeten Pioniere der Schweizer Umweltbewegung den Rhei- naubund – seit 2012 Aqua Viva. Anlass wa- ren die Proteste gegen den Bau des Kraft- werks Rheinau. Die Vereinsgründer zielten auf den Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Gewässerlebensräume in Rhei- nau und der ganzen Schweiz. Eine Auf- gabe, die heute so aktuell und dringend ist wie damals. Zu ihrem 60-Jahre-Jubiläum weist die Ge- wässerschutzorganisation auf die Gefähr- dung natürlicher Gewässerlebensräume und ihrer Bewohner hin. «Aqua Viva ist stolz auf 60 Jahre Gewässerschutz. Wenn es um die Interes- sen von Gewässern und deren Bewohnern ging, haben wir stets mitgestaltet und uns an vorderster Front für den Vollzug des Errungenen stark gemacht. Damit wir uns auch in Zukunft über lebendige Bä- che, Flüsse und Seen in der Schweiz freu- en können, werden wir auch weiterhin unsere Rolle als Anwältin der Gewässer wahrnehmen» sagt Hanspeter Steinmetz, Geschäftsführer von Aqua Viva. In der Schweiz gelten heute nur noch rund 5 % des Gewässernetzes als vollständig intakt. Die Folge ist ein dramatischer Ar- tenrückgang am und im Gewässer: Über ein Fünftel der vom Aussterben bedrohten oder ausgestorbenen Arten sind ans Was- ser gebunden, ein weiteres Fünftel an Ufer und Feuchtgebiete. Kein anderer Lebens- raum hat derart unter den Aktivitäten des Menschen gelitten wie die Fliessgewässer. Darum kämpft Aqua Viva seit 60 Jahren für deren Schutz und Revitalisierung. Weitere Informationen: Aqua Viva Weinsteig 129, 8200 Schaffhausen Tel. 052 625 26 58, www.aquaviva.ch 30 Tonnen Hybridbagger im Recyclingeinsatz Nach ausführlicher Testphase in einer An- zahl von Märkten und Anwendungen hat Volvo CE in diesem Jahr seinen 30 Tonnen Hybridbagger EC300E Hybrid serienmässig auf den Markt gebracht. Die Ernst Frey AG aus der Nordwestschweiz trug mit ihren positiven Testergebnissen massgeblich zu der Einführung der Maschine bei. Für ihren neuen, hochmodernen Brecher war die Ernst Frey AG auf der Suche nach einer Beschickungsmaschine, die mit dem neu konfigurierten Brecher kraftstoffef - fizient zusammenarbeiten sollte. Durch die Vorstellung des Hybridbaggers auf der bauma 2019 und die Zusammenarbeit mit der Robert Aebi AG hat sich Kevin Pletscher und sein Team schnell von der Maschine überzeugen lassen und sie sofort gekauft. Das Unternehmen Ernst Frey AG muss sich auf seine Maschinen verlassen können. Das Gelände bietet keine Ausbaumöglich- keiten für Lagerflächen, der Betrieb muss reibungslos laufen. Ein Maschinenausfall würde ein grosses Problem darstellen. Andreas Blank, Mitglied der Geschäftslei- tung und seit 1973 im Unternehmen, setzt seit mehr als 20 Jahren auf Maschinen der Marke Volvo. «Mit Volvo CE machen wir seit Jahren nur gute Erfahrungen und können uns jederzeit auf die Leistung der Maschi- nen und die Unterstützung der Robert Aebi AG verlassen», betont Andreas Blank. «Und auch wenn wir heute neue Maschi- nen kaufen, ist Volvo CE unsere erste Wahl. Wir kennen die Produkte und wissen, was sie können». In der Baustoffsparte arbei- ten momentan sechs Volvo-Radlader – vom L20B bis zum L260H. Für die Ernst Frey AG zählte beim Kauf des EC300E Hybrid aber nicht nur die Kraftstoff- effizienz. Auch das selbstgesteckte Ziel, die Umwelt nachhaltig zu schonen, war ausschlaggebend. Durch den Einsatz des Hybrid-Baggers wird viel CO 2 eingespart und somit ein Teil zum Umweltschutz bei- getragen. Weitere Informationen: Robert Aebi AG Riedthofstrasse 100, 8105 Regensdorf Tel. 044 842 51 11 www.robert-aebi.com Robert Aebi AG Aqua VivaINT 2/2020 – Infrastrukturbau KURZINFOS 25 Ergänzung der Fehmarn-Querung mit Absenktunnel Die Feste Fehmarnbeltquerung verbin- det Skandinavien mit Mitteleuropa. Jetzt ist beabsichtigt, diesen Übergang von Deutschland nach Dänemark zu ergänzen. Dabei soll die jetzt bestehende Sundbrücke aus dem Jahr 1963 als landschaftsprägen- des Bauwerk für den langsamen Verkehr (Fussgänger und Radfahrer) weiter erhal- ten bleiben. Nach eingehenden Überlegungen hat man sich entschlossen, die Brücke durch einen 1,8 km langen «Absenktunnel» zwischen der dänischen Insel Lolland und der deut- schen Insel Fehmarn für den Strassen- und Eisenbahnverkehr bis zum Jahr 2028 zu ergänzen. Die Baukosten für den Absenk- tunnel sind mit 714 Mio. Euro veranschlagt. Der Querschnitt des Absenktunnels – vor- gefertigt in Abschnitten aus Stahlbeton – umfasst nebeneinander • 2 zweispurige rechteckige Röhren für den Strassenverkehr mit einer schmalen Röhre dazwischen mit Rettungsausgang und auf der einen Seite anschliessend daneben • 2 eingleisige (wegen den Fahrleitun- gen höhere) Röhren mit quadratischem Querschnitt und Türen zur Röhre dane- ben in Abstand zueinander für den Eisen- bahnverkehr. Der Tunnel ist so geplant, dass Gefahr- guttransporte unter Einhaltung der nati- onalen und internationalen Gesetze und Vorschriften sicher durchgeführt werden können. Sicherheitskonzepte und -stra- tegien für den kombinierten Strassen- und Bahntunnel (Lüftungskonzept, Nutzersicherheit, Zugänglichkeit für Rettungsdienste und Entfluchtungsszena- rien) sind erläutert. Die europäische Kommission hat das Vor- haben geprüft und festgestellt, dass die Verbindung der dänischen mit der deut- schen Küste mit den EU-Beihilfevorschrif- ten vereinbar ist, und dass es sich bei die- sem Projekt um ein wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interes- se handelt. gbx Bildquelle: Smedegaard Andersen, K.; Baltzer, W. (2017): Studiengesellschaft für Tunnel und Ver- kehrsanlagen e.V., STUVA (Hg.): Vorträge zur STUVA-Tagung 2017, Tagungsband 49, S. 399–403. Erzgebirgsbasistunnel geplant Die Verbindung Dresden–Prag ist im grenz überschreitenden Schienenverkehr ein wichtiges Bindeglied für Deutsch- land (DE) und Tschechien (CZ) sowie die südöstlichen Nachbarstaaten. Man will eine Erweiterung und deutlich kürzere Reise- und Transportzeiten im Personen- und Güterverkehr erreichen; zumal diese Strecke auch Bestandteil des Transeuropä- ischen Netzes (TEN) mit Bedeutung für den Güterverkehr ist. Das ist ein gemeinsames Ziel der beiden Nachbarstaaten. Da der er- forderliche Ausbau der bestehenden Stre- Tunnelbau Deutschland-Dänemark Tunnelbau Deutschland-Tschechien cke im Elbtal aus umwelttechnischen und topografischen Gründen nicht möglich ist, plant man den Bau einer bis 46 km lan- gen, zweigleisigen Neubaustrecke (NBS) durch das Erzgebirge zwischen Heidenau (DE) und Usti nab Ladem (CZ). Kernstück der NBS soll ein grenzüberschreitender Basistunnel mit einer Länge von über 25 km sein, wovon rund 11 km auf der tsche- chischen Seite sind. Dieser Tunnel ist ent- sprechend den aktuellen Rettungs- und Sicherheitsanforderungen mit zwei eing- leisigen Tunnelröhren und entsprechen- den Querschlägen geplant. Die Planung der NBS zwischen Deutsch- land und Tschechien mit einem grenz- überschreitenden Tunnel nimmt nun Fahrt auf. So wurde bereits zur Abstimmung der beiden Bahnen eine gemeinsame Arbeits- gruppe zwischen der DB Netz AG und der SZDC (CZ) eingerichtet. Eine ganz beson- dere Herausforderung stellt die Durchör- terung des Erzgebirges (Störzonen usw.) dar, denn Aussagen zu den geomechani- schen Eigenschaften der Gesteine in Hö- he der zukünftigen Tunneltrassee können gegenwärtig nur geschätzt werden, da bisher nur Kennwerte von oberflächen- nahen Gesteinshorizonten vorliegen. Für die NBS ist weiter die Anhebung der Höchstgeschwindigkeiten für den Reise- und Güterverkehr von 200 auf 250 km/h geplant. Die Fahrzeit Dresden–Prag, die heute 2 Stunden 15 Minuten beträgt, wür- de dann künftig über die NBS nur noch eine Stunde betragen. Insgesamt werden damit deutlich kürzere Reise- und Trans- portzeiten sowie eine Kapazitätserhö- hung im internationalen Eisenbahnnetz ermöglicht. Ausserdem schafft das Projekt eine hochwassersichere Eisenbahnverbindung ausserhalb des Elbtals und bietet zudem die Möglichkeit, das Elbtal vom Güterver- kehrslärm zu entlasten. Die bereits begonnene vertrauensvolle, länderübergreifende Zusammenarbeit für das einmalige europäische Infrastruk- turprojekt ist eine gute Grundlage, die gemeinsamen Ziele bei Planung, Bau und Betreibung der Anlagen zu meistern. gbxInfrastrukturbau – INT 2/2020 TECHNIK 26 Weitere Informationen: LUCOMA AG Weekendweg 5, 3646 Einigen Tel. 033 655 00 44 www.lucoma.com, info@lucoma.com Die LUCOMA AG hat die Elemente im Griff Die LUCOMA AG, mit Hauptsitz am Thunersee, ist nicht nur ein innovatives, internationales Unternehmen, das in zweiter Generation geführt wird. Ihre massgeschneiderten, quali- tätsgeprüften Druckentlastungsklappen sind da zu finden, wo es ohne sie ziemlich ungemütlich werden kann. Weil nicht nach jedem Blitz nur ein Donnergrollen folgt … Druckentlastung nach Mass • Einbau in Türe oder z.B. auch Luftkanäle, Zwischenwand oder Fassade. • Muss vor Wetter geschützt sein (z.B. mit einem LUCOMA Wetterschutzgitter). • Druckentlastungsklappe und Wetterschutz- gitter als gemeinsames Kombinationsbau- teil möglich. • Für horizontalen oder vertikalen Luftstrom. • Mit zusätzlichem Motor zur Zwangsöffnung ausstattbar. • Wärmegedämmte Ausführung möglich. Viele namhafte Referenzen in der Schweiz und der ganzen Welt vertrauen auf die Qualität, Kompetenz und Flexibilität, wenn es um die Vermeidung von Über- druckschäden in Trafostationen, Lüftungs- kanälen oder überall dort wo Über- und Unterdrücke entstehen. Überdruckschäden verhindern Wenn es im Inneren von Trafostatio- nen, genauer in gasisolierten Mittelspa- nungs-Schaltanlagen, zu einem Störlicht- bogen kommt, dehnt sich das Isoliergas (SF6) schlagartig aus und es entsteht ein Überdruck, der, wenn er nicht abgeleitet wird, zu grossen Schäden führt. Durch den Einbau von speziell für den Öffnungsdruck berechneten LUCOMA Druckentlastungs- klappen, wird dieser abgeleitet, um Schä- den am Gebäude, Geräten oder sogar Men- schen zu verhindern. Der Überdruck kann so aus dem Schaltanlagenraum ins Freie oder in einen benachbarten Raum abge- leitet werden. Eine kleine Investition, die hohe Kosten im Schadensfall erspart. Enormer Druck im Lüftungskanal Was bei Wassersystemen längst Stand der Technik ist, kommt bei Lüftungsanlagen hingegen bisher eher selten zum Einsatz – ein Sicherheitsventil gegen Überdruck. Die dichte Bauweise von Lüftungskanälen und -komponenten kann auch vor einem tat- sächlichen Brandfall in der Lüftungsanla- ge ein Problem verursachen: Schliesst die Brandschutzklappe nach dem Ventilator (bei Inbetriebnahme, Fehlfunktion, Test usw.), erfolgt eine Rückmeldung an den Ventilator. Da diese Meldung unter Um- ständen jedoch erst zeitverzögert eintrifft und der Ventilator generell noch nach- läuft, baut sich innert kürzester Zeit, zwi- schen Ventilator und Brandschutzklappe, ein enormer Druck im Lüftungskanal auf. Die Luft kann nicht entweichen, was zu ei- nem Aufplatzen der Kanäle führen kann. Abhilfe schafft hier eine kleine LUCOMA Druckentlastungsklappe, die als Sicher- heitsventil im Kanal eingebaut wird. Die Klappe funktioniert mit einem mechani- schen Gegengewicht und öffnet erst, wenn der eingestellte Druck (z.B. 1500 Pa) über- schritten wird. Dadurch ist sichergestellt, dass das Kanalnetz keinen Schaden nimmt und nicht teuer saniert werden muss. Standards und Normen sind im Lüftungs- klappenbau elementar, bei LUCOMA je- doch nicht genug, denn der firmeneige- ne Superheld LUCOMAN fühlt sich mit den massgeschneiderten LUCOMA Produkten erst dort so richtig zu Hause, wo es speziell wird. Man darf sich also auf die Superkräfte des LUCOMAN und Team verlassen! ■INT 2/2020 – Infrastrukturbau Weitere Informationen: Geobrugg AG Aachstr. 11, 8590 Romanshorn Tel. 071 466 89 70 www.geobrugg.com info@geobrugg.com www.geobrugg.com/stainless Wo Salz und Feuchtigkeit auf Eisen oder Stahl treffen, da ist auch das Thema Rost allgegenwärtig. Dieses Problem wiegt im Bereich von baulichen Massnahmen an Ver- kehrswegen besonders schwer – sei es in Küstengebieten oder dort, wo verstärkt Winterdienst mit Streusalz erfolgt. Aus gutem Grund empfiehlt der Schwei- zerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) in seiner Norm 267:2013 bei mittle- rer Korrosionsgefährdung durch Tausalz Ankerstäbe aus nichtrostendem Stahl, um die Korrosionsschutzstufe 2b zu erreichen. Das ermöglicht im Bereich der Anker nicht nur eine lange Lebensdauer. Es lässt auch eine vereinfachte Installation zu, da auf ein Hüllrohr und eine aufwändige Vermör- telung verzichtet werden kann. Jedoch erfordern korrosive Bedingungen auch Abdeckungsgeflechte für Böschun- gen aus Stahl in vergleichbarer Qualität. Denn diese Geflechte sind an der Luft ge- nauso einer aggresiven Umgebung aus- gesetzt wie die Anker. Besonders Tausalz entlang von Verkehrswegen führt zu ei- nem erhöhten Salzgehalt in der Luft, der herkömmliche Stahlprodukte erheblich schneller verschleissen lässt. Hochfestes Edelstahlgeflecht Hierfür bietet die Firma Geobrugg aus Romanshorn innerhalb ihres Böschungs- stabilisierungs-Systems TECCO® ein hoch- festes Edelstahlgeflecht an. Ein mehrjähri- ges Pilotprojekt für Böschungssicherungen auf Edelstahlbasis in England verlief sehr erfolgreich: Dank des korrosionsfesten Systems zeigten sich Böschungen neben der Bahnlinie direkt an der Küste nach über 8 Jahren in aggressiver Seeluft immer noch in einwandfreiem Zustand. Die Erkenntnis- se aus diesem Projekt waren für Geobrugg entscheidend bei der Entwicklung des Ge- flechts TECCO® Stainless. Damit das Gesamtsystem aggressiven Be- dingungen dauerhaft standhält, sind alle zum TECCO®-System gehörenden Befesti- gungselemente wie Krallplatten, Draht- seilklemmen und sonstiges Zubehör in Edelstahl-Qualität verfügbar. Zudem ist das Geflecht innerhalb der frei zugäng- lichen Geobrugg-Software Ruvolum® di- mensionierbar. Als weltweit einziges System für Bö- schungssicherungen mit Edelstahlge- flecht kommen die Vorteile von TECCO® Stainless überall dort voll zum Tragen, wo Böschungen unter aggressiven Umwelt- bedingungen nachhaltig gesichert wer- den sollen. Installationen beispielsweise in der Schweiz, Italien, Luxemburg und in den USA zeigen, dass dieses Produkt die hohen Ansprüche voll erfüllt und für eine nachhaltige sowie langfristig effiziente Stabilisierung von Böschungen sorgt. ■ ■ Oben: Das Pilotprojekt an einer Böschung in England in aggressiver Seeluft ist nach 10 Jahren in tadel losem Zustand. (Bilder: Geobrugg AG) ■ Unten links: TECCO® Stainless wird 2018 an der National strasse N7 / Luxemburg installiert – we- gen des Winterdienstes war Korrosionsbeständig- keit gefordert. ■ Unten rechts: Die stabilisierte Böschung ist schon im Jahr 2019 vollständig begrünt. Edelstahlgeflechte entlang von Verkehrswegen Für sichere Böschungen UMWELT 27Infrastrukturbau – INT 2/2020 EVENTS 28 Salzburg G. Brux Auf dem Geomechanik-Kolloquium im Oktober 2019 in Salzburg wurde in den Halbtagsthe- men über den städtischen Tunnelbau – eine technische und logistische Herausforderung, Forschung und Entwicklung im Tunnelbau, Langzeiterfahrungen mit Stützbauwerken und Herausforderungen im Zuge der Errichtung des Brenner Basistunnels – berichtet. Geomechanik-Kolloquium 2019 Die Österreichische Gesellschaft für Geome- chanik (ÖGG) veranstaltete das 68. Geome- chanik-Kolloquium am 10. und 12. Ok tober 2019 wieder im Kongresszentrum in Salzburg mit über 900 Teilnehmern aus 23 Ländern und 56 Ausstellern sowie 22 Personen bei der Ex- kursion zum Brenner Basistunnel am 13. Okto- ber. Die drei Workshops für die Förderung des Nachwuchses am Tage vor dem Kolloquium (9. Oktober) hatten über 150 Teilnehmer. Die Leitung des 68. Geomechanik-Kollo- quiums hatte Prof. Dipl.-Ing., Dr. mont.Wulf Schubert vom Institut für Felsmechanik und Tunnelbau der Technischen Universität Graz und Vorstand des ÖGG. Nach den Ehrungen folgten wie bisher aus- führliche Berichte zu den eingangs genanten Halbtagsthemen. Herausforderungen im städtischen Tunnelbau Der erste Halbtag beschäftigte sich mit den technischen und logistischen Herausforde- rungen im städtischen Tunnelbau anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Städten weltweit (U-Bahn Wien, Bahnhof Museums- insel in Berlin, Lockerge steinsvortriebe unter der Stadtautobahn von Toronto und Tunnel Feuerbach und Bad Cannstadt). Forschung und Entwicklung im Tunnelbau Der zweite Halbtag war dem Thema «For- schung und Entwicklung im Tunnelbau» ge- widmet, wobei der grosse Forschungsbe- darf in vielen Bereichen des Tunnelbaus gezeigt wurde, unter anderem über Rohr- materialien der Tunnelentwässerung, For- derungen an Tunnelvortriebsmaschinen usw. Langzeiterfahrungen mit Stützbauwerken Der dritte Halbtag ging auf «Langzeit- erfahrungen mit Stützbauwerken» we- gen der in jüngster Zeit grossen Aktualität näher ein; berichtet wurde über Erfah- rungen, Schadensbilder, Erhaltung und Risiko management von Stützkonstruk- tionen, Korrosionsschäden an Winkel- stützmauern, Risikomanagement im Streckennetz der Steiermark, Erhaltung von Stützbauwer ken auf den schweizeri- schen Nationalstras sen, Erfahrungen mit Stützbauwerken bei der Österreichischen Bundesbahn ÖBB) und Erfahrungen über die Erhaltung unterschiedlich geankerter Stützkonstruktioen im hochrangigen Stras- sennetz. Bau des Brenner Basistunnels Der letzte Halbtag war schliesslich den He- rausforderungen beim Bau des Brenner Basistunnels gewidmet, und zwar geo- logischen, bautechnischen und logisti- schen Herausforderun gen, Innovationen zur Halbzeit sowie geotechnischen Klas- sifizierung des Gebirges (Methodik und Lösungsansätze); eingegangen wurde auch auf den Erkundungsstollen Ahren- tal–Pfons, sowie Massnahmen zur Ereignis- bewältigung in den Störzonen und Analyse der Tunnelbohrmaschinen(TBM)-Disken- kräfte mit Anwendungsmöglichkeiten sowie Erfahrungen und Erkenntnisse aus 15 km Vortrieb im Los Tulfis Pfons. Der Bren- ner Basistunnel ist eines der herausfordern- den Projekte in den Alpen und war bei die- sem Geomechanik-Kolloquium auch das Ziel der Exkursion am dritten Tag. Weitere Einzelheiten enthält Heft 5/2019 von Geome chanik und Tunnelbau (Geome- chanics and Tunnelling) Seite 417 bis 603 mit 24 Beiträgen (164 Abb./Tab. und 200 Quel- len); ISSM 1865-7362. Verlag Ernst & Sohn, Rothestr.21, DE-10245 Berlin. Vor dem Kolloquium fanden auch wieder Sitzungen zu besonderen Themen statt. Erstmals konnten Diplomanden und Dis- sertanten ihre Arbeiten kurz vorstellen. Eine weitere Sit zung befasste sich mit den Anfor- derungen aus Wartung und Betrieb an der Planung. Ausserdem wurde auch der Um- gang mit Risiken in der Geotechnik diskutiert. Nächstes Kolloquium Das 69. Geomechanik Kolloquium 2020 (8.–10.10.2020), Jo hann Golser Kolloquium, wird wieder in Salzburg stattfinden; dafür sind folgende Halbtagsthemen beschlossen: • Besondere Herausforderungen aktueller Grossbaustellen. • Neue Regelwerke für den Tunnelbau. • Vergabe des Innovationspreises. • Abwicklung von Tunnelbauvorhaben – We - ge in die Zukunft. Vor kurzem erhielt die ÖGG den Zu- schlag für die Ausrich tung des Weltkon- gresses für Felsmechanik im Jahr 2023. Der 15. ISRM-Kongress wird also vom 9. bis 14. Oktober 2023 in Salzburg stattfinden. ■ ■ Preisverleihung beim 68. Geomechanik-Kolloquium.INT 2/2020 – Infrastrukturbau Das weltweit grösste internationale Forum für Tunnel und unterirdische Verkehrsanlagen e.V. (STUVA) fand nach dem in Stutt gart [1] jetzt in Frankfurt am Main vom 26. bis 28. Novem- ber 2019 mit über 2000 Teilnehmern aus vielen Ländern statt, mit über 60 Fachvorträgen in zwei parallelen Sessionen und 193 Ausstellern, die auf der 7000 m 2 grossen STUVA-Expo ihre Dienstleistungen und neusten Produkte vorstellten. Der dritte Tag ermöglichte ausgesuchte Fachexkursionen; die Teilnahme bot Gele- genheit für berufliche Weiterbildung und neue Kundenkontakte. Im Vortragssaal «Harmonie» der Frankfur- ter Messe begrüsste als erster Vorsitzende des STUVA-Vorstandes Prof. Dr.-Ing. Martin Ziegler die Tagungsteilnehmer und wies auf die besonderen Chancen und grossen Anforderungen der anstehenden ökolo- gischen Verkehrswende für Ingenieure im Tunnelbau und der gesamten Verkehrsbran- che hin. In ähnlicher Richtung zielte das an- schliessende Grusswort von Prof. Knut Rin- gat im Namen der Region Rhein-Main und wies auf die besondere Bedeutung des öf- fentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) und die zunehmende Bedeutung des Tun- nelbaus für die Verkehrsinfrastruktur hin. STUVA-Preis 2019 Für sein Lebenswerk wurde der Präsident der schweizerischen Amberg Group, Dipl.- Ing. Felix Amberg, mit dem STUVA-Preis ausgezeichnet, weil er immer die Nutzung des unterirdischen Raums vorantreibt, so auch als Vorstandsmitglied der ITA. Derart eingestimmt durch Eröffnungsre- den und STUVA-Preisverleihung konnte anschliessend die eigentliche Tagung be- ginnen. Während die Tunnelbauer den Sit- zungssaal weiter nutzten, begann die Vor- tragsreihe für den Tunnelbetrieb in einem kleineren Nebensaal. Es folgten in den bei- den ersten Tagen über 60 Einzelvorträge zu den unterschiedlichsten Themen. • Bei den Tunnelbauern wurde am ersten Tag über internationale Grossprojekte, baulogistische Besonderheiten beim TBM-Vortrieb des Brenner- und Sem- mering-Basistunnels und beim Gross- projekt Stuttgart 21 berichtet sowie über aktuelle Entwicklungen in der Tunnel- vortriebstechnik. Eingangen wurde auf Tunnelbau in quellendem Baugrund, STUVA-Tagung 2019 in Frankfurt/Main ■ Die Bilder zeigen einige Impressionen von der STUVA-Tagung 2019 in Frankfurt/Main. EVENTS 29Next >