Nr. 2/2020 n 24. Jahrgang n Gebäudetechnik – aktuell, kompetent, informativ n www.robe-verlag.ch Seewasser als Energiequelle Förderung E-Mobilität Vom Abfallprodukt zum Energieträger Sanitäre Hebeanlagen GEBÄUDETECHNIK Integrale Fachzeitschrift für Planung, Installation, Instandhaltung in Gebäude und IndustrieAutomatik-Spaltfilter F450: "Kontinuierliche“ Filtration für Grundwasser, Oberflächen- wasser, Kreislaufwasser, Kühl- und Kühlturmwasser Rückspülung zeit- und druckabhängig tiefer Betriebsdruck dank Spülscheibe bei Reinigung Montage horizontal oder vertikal Einbindung an kundeneigene Messsysteme kleine Spülwassermenge für optimale Reinigung geringer Druckabfall auch bei grossen Wassermengen minimaler Wartungsaufwand JUDO Wasseraufbereitung AG CH-4410 Liestal Tel. 061 906 40 50 E-Mail: info@judo-online.ch Verlangen Sie unseren Prospekt. Effizient und wirtschaftlich! www.judo-online.chVORWORT 1 Impressum Herausgeber / Verlag / Abos / Inserate: Robe Verlag AG, 5024 Küttigen Tel. 062 827 45 00 www.robe-verlag.ch Verlagsleitung: Herbert Schatzmann Verkauf: Esther Nussbaum Redaktionsadresse: Robe Verlag AG, Bollackerweg 2 5024 Küttigen, Tel. 062 827 45 00 Fabian Schatzmann, Redaktionsleiter redaktion@robe-verlag.ch Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Fabian Schatzmann, Curt M. Mayer, Raffael Meier Layout/Prepress: Raffael Meier, Heinz Bächinger Druck: AVD Goldach AG, CH-9403 Goldach Erscheinungsweise/Auflage: 4 Hefte pro Jahr Auflage: 8150 Exemplare Abonnementspreis: Jahresabo Print: Fr. 48.- Jahresabo Digital: Fr. 32.- Hinweise: Mit der Annahme von Beiträgen durch die Redaktion und der Honorierung des Autors erwirbt der Verlag das Copyright und die Rechte zur Herausgabe von Se paratdrucken. Für Manuskripte, Daten träger, Bilder, die dem Verlag oder der Redaktion zugestellt werden, wird keine Haftung übernommen. Schadenersatz für fehlerhafte, unvollständige oder nicht erschienene Fachbeiträge und An zeigen ist ausgeschlossen. Die Zeitschrift und ihr gesamter Inhalt sind urheber rechtlich geschützt. Jede Verwertung, auch für elektronische Medien, bedarf der Zustimmung des Verlages. Die Plat zierung der Anzeigen im Umfeld von Fachberichten erfolgt auf Wunsch der entsprechenden Firmen. Daraus lassen sich keine weiteren vertraglichen Bin dungen sowie rechtliche Verpflichtun gen zwischen Inserenten und Bauherr schaft, Architekten, Total- und General unternehmungen sowie Verlag ableiten. ISSN 1422-7282 Im Robe Verlag erscheinen auch: Nr. 1 n März 2020 n 85. Jahrgang n Die besten Seiten der Tiefbautechnik n www.robe-verlag.ch Tunnelbau: WeitereFortschritte bei Autobahn-Nordumfahrung Zürich-Nord (Gubrist) Steinschlag: Schutz- konzepte in einem Netz Tunnelbau n Tiefbau n Infrastruktur n Strassen n Brücken n Schienen Infrastrukturbau SchweizerBauJournal Rhone: Bauliche Ufer- sicherung umgesetzt Kostenloser Fach-Newsletter für die Gebäudetechnik-Branche Nr. 2 • April 2020 Quick - View (*AF) Im Juni 2013 wurde die «Konferenz der Gebäudetech- nik-Verbände» (KGTV) gegrün- det. Seither hat der Dachverband einige erfolgreiche Anstrengun- gen unternommen, um auf die Energiestrategie des Bundes und die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen. Im September 2012 lag der Entwurf der Energiestrategie 2050 zur Ver- nehmlassung vor. Die Unterlagen umfassten 2500 Seiten. Die Stel- lungnahme musste bis Januar 2013 abgeliefert werden. Diese für die Schweiz bedeutsame «Strategie» beinhaltete 50 Massnahmen – eini- ge von grosser Bedeutung für die Gebäudetechnik. Es stellte sich die Frage, welche der 2500 Seiten für die Branche relevant sind. Effizientes Vorgehen war vonnöten. Wer ist die Gebäudetechnik? Viele einzelne Vereine und Verbän- de. Mit jedem Einzelnen kann die Politik nicht kommunizieren. Des- halb organisierte die Berufsgruppe Technik und die Fachge-sellschaft für Energie und Haustechnik des Schweizerischen Ingenieur- und Ar- chi-tektenvereins (SIA) zusammen mit dem Fachverband Komfortrege- lung (FKR) im Dezember 2012 eine Informationsveranstaltung zur Erläu- terung der Energiestrate-gie 2050. Die versammelten Organisationen beschlossen, sich bilateral über die Eingaben bei der Vernehmlassung zu informieren. Aufgrund des gros- sen Interesses an einer Zusammen- arbeit gründeten 31 Branchenorga- nisationen im Juni 2013 die KGTV mit dem Ziel, die Interessen der Ge- bäudetechnik in das Energie- und CO 2 -Gesetz einzubringen. Präsident ist aktuell NR Jürg Grossen. Zahlreichen Gesprächen mit Poli- tikern folgte ein Sessionsanlass im Januar 2014. Der Einladung folgte unter anderem der heutige Bundes- rat Guy Parmelin. Einige unserer An- träge wurden vom Parlament ange- nommen und fanden somit Eingang in das Energie-Gesetz, das im Mai 2017 vom Volk gutgeheissen wur- de. Bereits zuvor hatten die KGTV- Mitglieder die Studie «Potenziale der Gebäudetechnik» Bundesrat Ueli Maurer anlässlich der Swissbau 2016 überreicht. Und die Verbands- arbeit trug weitere Früchte: So wur- den etwa die Betriebsoptmierung in die Mustervorschriften der Kantone aufgenommen und insgesamt 16 Merkblätter zu den Vollzugshilfen erarbeitet. Warum Mitglied werden? «Der Schweizer Gebäudepark wird mit erneuerbaren Energien be- trieben!» So lautet die Vision der KGTV, wie sie im Strategiepapier festgehalten wird. Diese Vision ist im Interesse von uns allen. Um sie zu realisieren, ist eine enge Zusam- menarbeit mit den Entscheidungs- trägern nötig. Umgekehrt sind auch Behörden und Politiker auf eine An- laufstelle angewiesen, welche die Branche vertritt. Für das Baugewer- be ist es Bauen Schweiz; und für die Gebäudetechnik ist es die KGTV. Gesetze werden von Politikern ge- macht. Deshalb gilt: Nur wer in der Politik präsent ist, kann über die Zukunft mitbestimmen. Mitbestim- mung, was in künftigen Gesetzen verankert ist, erfolgt durch Ver- bandsarbeit. Entsprechend ist auch ProKlima Mitglied bei KGTV. * Alfred Freitag ist Vorstandsmit- glied bei KGTV sowie bis Mai 2020 bei ProKlima. Er vertritt die Interes- sen der Gebäudetechnik bei KGTV seit der ersten Stunde. KGTV.ch l Keine Zukunft ohne Herkunft www.lucoma.ch 3646 Einigen info@lucoma.ch Die neue Führung von ProKlima Mit einem mehrstufigen Vor- entscheid, per Mail, wurden die personellen Veränderun- gen entschieden. 8 2 Mehr schaffen – in weniger Zeit! Die digitalen Monteurhilfe- Sets testo 550 und testo 557 überzeugen mit ihren Fea- tures. 8 4 Speziallackierung für Luftaufbereitungsgeräte Erfüllung farblicher Vorgaben? Kein Problem! Speziallackie- rungen für Luftaufbereitungs- geräte von Trox Hesco sind je- derzeit möglich. 8 9 VTC 500 – der fehlende Part in der SAVE-Reihe Das Gerät gibt es in linker und rechter Ausführung und kann an der Wand oder auf dem Bo- den montiert werden. 8 14 Alfred Freitag, seit vielen Jahren Multitalent in der Gebäudetechnik-Branche, engagiert sich auch aktiv im KGTV-Vorstand. Architektur n Hochbau n Planung n Technik n Baustoffe Nr. 1 n März 2020 n 85. Jahrgang n Die besten Seiten der Bautechnik n www.robe-verlag.ch Planung: Effizient und produktiv – Baubranche verstärkt digitale Lösungen Schweizer BauJournal Projekte: Bauboom neuer Eisstadien Sicherheit: Arbeitsschutz auf Baustellen Ökologisch heizen und kühlen Geschätzte Leserinnen und Leser Energie aus Seewasser wird immer beliebter. Die Schweizer Seen haben ein enormes Potenzial, um Ge- bäude zu heizen und zu kühlen. Anstatt Unmengen an Erdöl aus Afrika und dem Nahen Osten mit Schiffen zu importieren, lohnt es sich sehr wohl, die sauberste Ener- giequelle direkt vor unserer Haustür zu nutzen. Würde einem See nur ein Grad Wärme entzogen, entspräche das ungefähr der Leistung von zehn Atomkraftwerken. Das Wärmeangebot der Schweizer Seen und Flüsse ist deutlich grösser als die Nachfrage. Wir stellen in dieser Ausgabe zwei Grossprojekte zur Seewasserenergie in Genf und Luzern genauer vor. Obwohl der Markt von elektrisch mit Batterie betriebenen Personenwagen 2019 erneut gewachsen ist, wird eine noch stärkere Verbreitung der individu- ellen E-Mobilität durch die flächendeckend fehlende Ladeinfrastruktur ge- bremst. Innovative Lösungen für öffentliche Schnellladeeinrichtungen sind daher sehr gefragt. Die Förderung der Infrastruktur für die E-Mobilität wird uns sicher auch künftig weiter begleiten. Das Corona-Virus hat dem Menschen zwar seine Limiten aufgezeigt, und er zieht künftig hoffentlich seine Lehren aus dieser Pandemie. Dennoch wird sich die Erde weiter drehen und Innovationen wie Energie aus den Seen oder Elekt- romobilität (noch mehr) gefragt sein. Die Themen « Klimaproblematik » und « Greta Thunberg » scheinen zwar momentan (aus den Medien) verschwunden zu sein, sie werden uns aber ziemlich sicher bald wieder einholen. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Fabian Schatzmann Redaktionsleiter Spektrum GebäudeTechnikSpektrum GebäudeTechnik – SGT 2/2020 INHALT 2 Spektrum GebäudeTechnik ENERGIE 4 4 Seewasser als Energiequelle: Nutzung von im See gespeicherter Umweltwärme 8 Vollautomatisierte Holzschnitzel-Heizung von Schmid energy solutions: Gemeinsam Perspektiven schaffen 10 Fronius GEN24 Plus und BYD Battery-Box Premium HVS/ HVM: Maximale Eigenversorgung mit vielfältigen Notstromoptionen 11 Publireportage: Energieeffizienz: Unser Anspruch an energieeffiziente Gebäudetechnik 12 Energieeffiziente und umweltfreundliche Käseproduktion: Vom Abfallprodukt zum wertvollen Energieträger Klimadaten / Heizgradtage neu « online » ! Diese Daten finden unsere Leser inskünftig auf unserer Homepage: http://www.spektrum-sgt.ch/ 2 2020 INFO-CORNER 14 14 News aus der Branche GEBÄUDETECHNIK 18 18 Automatische Rohrreinigung von Trane: HLK-System mit höchster Effizienz 20 Zuverlässige Entsorgung von Abwasser aus Privathaus- halten: Sanitäre Hebeanlagen 22 Einbetonierbare Wohnungslüftungsbox von Trox Hesco: Nahe am Puls des Marktes 27 Gebläsekonvektoren funktionell und vielseitig: Aufatmen am Arbeitsplatz 28 Führender Leuchtenhersteller Glamox verlagert IT-Struktur: Licht im Bunker! 32 Neu – alpha innotec LWAV+ Wärmepumpe: Leistungsstark und leise 34 Raumluftsysteme: Dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung 4 22SGT 2/2020 – Spektrum GebäudeTechnik INHALT 3 Spektrum GebäudeTechnik 36 Elektron AG: Lüftungsanlagen – umgehend 40 % Energie sparen 38 Förderung der Infrastruktur für die E-Mobilität: Lademanagement für Personenautos in Tiefgaragen WASSERTECHNIK / PUBLIREPORTAGE 42 42 ELYSATOR Engineering AG: Wasser ist Effizienz DÄMMTECHNIK 46 46 Armacell präsentiert Aerogelmatte der nächsten Generation: Flexible Aerogelmatte zur Dämmung PLANUNG 48 48 3S Solar Plus: Umstellung auf cloudbasiertes ERP in Rekordzeit: Mit modernstem ERP zurück zum agilen KMU 50 Kooperation von TinLine und hkg.ch: Schweizer BIM-Umfeld stärken und fördern 2 2020 INSERTIONSPLANUNG SPEKTRUM GEBÄUDETECHNIK 2020 Nr. 3 07.09.2020 29.07.2020 Nr. 4 09.11.2020 06.10.2020 Energie- und Gebäudetechnik in Industrie und Gewerbe, Wärmepumpen, Kältetechnik (Chillventa) Digitale Lösungen für intelligente Gebäudetechnik, Gebäudeautomation, BIM Ausgabe Erscheinung Druck- Themenschwerpunkte material EVENTS 52 52 Hoppler-Immobrunch 2020: CO2 kennt keine Grenzen BRANCHENSPIEGEL 55 55 Branchenspezialisten auf einen Blick INSERENTENVERZEICHNIS 56 56 Inserentenverzeichnis Bauen+Modernisieren, Zürich 03.–06.09.2020 Chillventa, Nürnberg 13.–15.10.2020 Bau+Energie, Bern 12.–15.11.2020 48 52 Änderungen vorbehaltenSpektrum GebäudeTechnik – SGT 2/2020 In den Seen unseres Landes schlummert ein gewaltiges Energiepotenzial, das für das Heizen und Kühlen von Gebäuden genutzt werden kann. Zu den dafür bereits in Betrieb stehenden rund 50 Anlagen stossen nun neue Grossprojekte in Genf und in Luzern im Vierwaldstättersee. n Oben und unten: Zur Nutzung der Seeenergie für Heizen und Kühlen sind beim Projekt GeniLac am Genfersee im Quartier Vengeron die Bauarbei- ten für eine Pumpstation und eine Wasserfassung in 45 m Tiefe im Gange. (Bilder: SIG) Seen und Flüsse bergen ein riesiges Wär- mepotenzial. Durch die Sonneneinstrah- lung auf die Seeoberfläche wird das Was- ser jährlich mit rund 300 kWh/m 2 erwärmt. Während des Sommerhalbjahrs werden diese grossen Wärmemengen in die obe- ren Wasserschichten der Seen eingebracht. Diese Wärme wird während der kalten Wintermonate wieder abgestrahlt und auch anderweitig an die Umgebung abge- geben. Diese Quelle kann ohne Schaden für die Umwelt angezapft werden. Das Seewasser wird in der Schweiz bereits an über 50 Orten zum Heizen und Kühlen genutzt. Städte wie Zürich, Luzern, Zug, Genf und Lausanne nehmen eine Vorreiterrolle ein und liefern Wärme zum Heizen für gan- ze Quartiere. Mit Seewasser gekühlt wird in Lugano auch der Supercomputer Piz Daint. GeniLac als ökologisches Wärme- und Kältenetz in Genf Das grösste jemals in Genf gebaute öko- logische Wärme- und Kältenetz verwendet das Wasser des Genfersees und vollständig erneuerbare Elektrizität. Unter der Be- zeichnung GeniLac wird eine Infrastruktur aufgebaut, durch die die CO 2 -Emission im Kanton Genf bis 2035 um 70 000 Tonnen pro Jahr reduziert werden kann. GeniLac ist eine umweltfreundliche Alternative zu Kli- maanlagen sowie Öl- und Gasheizungen. Der Service industrielle de Genève (SIG) baut ein 30 km langes unterirdisches Netz, welches sich vom Zentrum bis zum Viertel Etang in Meyrin erstreckt und den Flug- hafenbereich sowie die Vororte Vernier, Seewasser als Energiequelle Curt M. Mayer ENERGIE Nutzung von im See gespeicherter Umweltwärme 4 Kennzahlen GeniLac Leistung Fernkälte 250 MW Fernwärme 150 MW Wärmepumpen 100 kW – 5000 kW Wärmepumpen T am Auslauf 4 – 7,5 °C ΔT am Einlauf 3 – 5 °C Leistungskoeffizient 4 – 6 °C Oberfläche GeniLac 360 ha Installierte Leistung (im 2025) 140 MW (Quelle: SIG)SGT 2/2020 – Spektrum GebäudeTechnik ENERGIE 5 n Funktionsschema der Pumpstation Vengeron von GeniLac. (Bild: SIG) Grand-Saconnex, Bellevue und Pregny- Chambésy versorgt. Auf der linken See seite wird sich dieses Netzwerk bis zum Quartier Praille Acacias Vernet und dem Universi- tätsspital (HUG) erstrecken. Die Arbeiten für das Gesamtprojekt GeniLac dauern bis 2035, und die Erstellungskosten sind auf 800 Mio. Franken veranschlagt. Erweiterung des Hydrothermalen Energienetzes Dem Genfersee wird in einer Tiefe von 45 m Wasser mit einer Durchschnittstemperatur von etwa 7 Grad entnommen. Dieses wird dann zu einer Pumpstation transportiert, fliesst durch einen Wärmetauscher und gelangt durch unterirdische Leitungen zu den Verbrauchern. Durch dieses ausgeklü- gelte System kann auf Klimaanlagen ver- zichtet und der Stromverbrauch der Kälte- erzeugung um 80 % reduziert werden. Mit diesem hydrothermalen Netz können die angeschlossenen Gebäude durch die In stallation einer Wärmepumpe auch be- heizt werden. Dadurch werden die vor- handenen Heizkessel mit fossilen Brenn- stoffen nicht mehr benötigt. Bauarbeiten seit 2015 im Gange GeniLac ist die Erweiterung des ersten hyd rothermalen Netzwerks Genève-Lac- Nations (GLN), das vor mehr als 10 Jahren in Betrieb genommen worden ist. Dieses Fernenergiesystem kühlt die Gebäude der Organisationen UNO, IKRK und UNHCR sowie das Internationale Konferenzzent- rums Genf (CICG) und den Biotech-Campus. Die Erweiterung des Leitungsnetzes be- gann 2015 im Stadtzentrum. Acht Gebäude sind bereits angeschlossen. Seewasser-Pumpstation Vengeron Um das unterirdische Rohrleitungsnetz zu versorgen, wird eine neue Pumpstation in Vengeron erstellt. Das 7-geschossige Bau- werk reicht bis in eine Tiefe von 17 m. Diese Pumpstation nimmt Saugpumpen, Filter und Wärmetauscher auf. Im Genfersee werden 45 m unter der Wasseroberfläche Ansaug- filter installiert. Dazu werden unterirdisch Rohre von fast 2 m Durchmesser verlegt. Die Arbeiten begannen im Februar 2019 und sollen 2022 abgeschlossen werden. See-Energie-Netz im Vierwaldstättersee Auch der Vierwaldstättersee birgt grosse Wärme- und Kältereserven, von denen ein kleiner Teil für eine umweltschonende Energieversorgung genutzt wird. Das Prin- zip der Seewasser-Energienutzung eignet sich für Klima-, Kühl- und Heizanlagen von Wohn- und Gewerbegebäuden. Energie Wasser Luzern (ewl) setzt ein Pionierprojekt um und baut sein See-Energie-Netz (SEN) aus. Grundlage dazu bildet die in einer Tiefe von 30 bis 40 m das ganze Jahr über kons- tant 5 Grad betragende Wassertemperatur. Die See-Energiezentrale wurde so geplant, dass das Wasser selbständig vom See her in die Zentrale fliesst. Da auf diese Weise nicht gepumt werden muss, kann zusätzlich Ener- gie gespart werden. Mittels Wärmetauscher wird die Energie an ein Rohrleitungsnetz übergeben. Nach der energetischen Nut- zung fliesst das um rund 3 Grad abgekühlte Wasser zurück in den See. Ökologisches See-Energie Netz wächst Die Energiereserven aus dem Vierwald- stättersee sollen zukünftig noch mehr Luzerner Haushalte temperieren – öko- logisch und umweltfreundlich. Für den Netzausbau wurde Anfang November mit den Bauarbeiten beim Inseli gestartet. Da- mit wird auf dem Weg in eine nachhaltige und ressourcenschonende Energiezukunft ein weiterer Schritt in Angriff genommen. Hierzu erfolgte im Laufe des vergangenen Jahres die Sanierung der über dreissig Jahre alten Energiezentrale Inseliquai. Be- standteil des Projekts ist eine neue Leitung in den See, die während der Wintermona- te verlegt worden ist. Mit diesem Ausbau können die Energie- reserven im Vierwaldstättersee zukünf- tig stärker für Wärme- und Kühlzwecke genutzt werden. Die See-Energieanlage Inseliquai soll im Endausbau rund 3700 Haushalte mit Wärme und Kälte versorgen. Das entspricht einer Energiemenge von 30 Gigawattstunden im Jahr. Durch die Ver- sorgung mit See-Energie können in Luzern jährlich bis zu 5500 Tonnen CO 2 eingespart werden. Damit wird durch ewl konsequent eine ökologische Energiepolitik verfolgt. n Aus dem Vierwaldstättersee wird das Energie potenzial des Seewassers aus dem Hafenbecken von Lu- zern sowie neu in Horw und Kriens genutzt. Dazu werden neue Seewasserleitungen am Inseli einge- schwommen und bis in 30 m Tiefe verlegt. (Bilder: C. Mayer) Lötscher Tiefbau AG Spahau 3, 6014 Luzern Tel. 041 259 07 07 www.ltp.ch, loetscher-plus@ltp.ch Spektrum GebäudeTechnik – SGT 2/2020 ENERGIE 6 Der Anschluss weiterer Gebäude ist in Pla- nung und die Erweiterung des SEN rund um das Luzerner Seebecken in Prüfung. Vier Perimeter rund ums Luzerner Seebecken Im Zentrum ist im Zuge der Erneuerung neben der Sanierung der Zentrale Inseli auch die Seewasserfassung bis auf rund 30 m Tiefe verlängert worden. Dies ge- währleistet konstantere Temperaturen bei rund 6 bis 9 Grad Celsius, welche für die Heiz-und Kühlanwendung ideal sind. Die Gemeinden Horw und Kriens werden durch ein Pionierprojekt mit See-Energie erschlossen. Die erste Phase umfasst die Gebiete Hochschule Luzern, Horw Mit- te, Mattenhof und Schlund, in welchem das neue Quartier Schweighof als erstes 2000-Watt-Areal der Zentralschweiz ent- steht. Die erste Wärmelieferung ist für die Heizperiode 2020/2021 geplant. Die Teilgebiete Kleinstadt, Neustadt und Tribschen werden 2022/2023 mit einem Anergienetz erschlossen. Das Herzstück ist die See-Energie-Zentrale Inseliquai, wel- che die nötige Wärme und Kälte bringt. Das Anergienetz wird auf einer Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius betrieben. Die Wärme kann vor Ort mit einer Wärmepum- pe entzogen oder direkt für die Kühlung verwendet werden. Ab der See-Energie-Zentrale Inseliquai wird nach der Sanierung und Erweiterung unter dem Luzerner Seebecken eine An- ergieleitung mittels Spülbohrung an das rechte Seeufer bei der Haldenstrasse ge- baut. Vor Ort kann der Abnehmer mit einer Wärmepumpe Wärme zum Heizen entzie- hen oder direkt für die Kühlung verwen- den. Weitere Projekte sind beim Verkehrs- haus und Würzenbach geplant. Seeenergieanlage in Horw im Bau Dank der gewaltigen Wasserreserven im Vierwaldstättersee ist es zukünftig mög- lich, in Horw und Kriens mit Seewasser zu heizen. ewl setzt auf diese umweltscho- nende Energieversorgung und baut in den beiden Gemeinde seit Frühjahr 2019 ein See-Energie-Netz. Das in einer langen und detaillierten Planungsphase entwickelte Pionierprojekt gewährleistet die inno- vative Energieversorgung durch die See- nergy Luzern AG. Diese Tochterfirma von ewl nutzt Wasser aus dem Horwer See- becken, um Gebäude nachhaltig zu hei- zen. Während die Anlage im Winter die Gebäude wärmt, so können sie damit im Sommer umgekehrt umweltfreundlich gekühlt werden. Die erste Wärmeliefe- rung ist ab kommendem Herbst vorge- sehen. Die neue See-Energieanlage wird im End- ausbau rund 6800 Haushalte mit Wärme und Kälte versorgen. Das entspricht einer Energiemenge von 55 Gigawattstunden im Jahr. «Durch die Versorgung mit See- Energie in Horw und Kriens können jähr- lich bis zu 10 000 Tonnen CO 2 eingespart werden. Damit wird konsequent eine ökologische Energiepolitik verfolgt», heisst es von ewl. Für die Realisierung des Pionierprojekts sind die Kosten auf 95 Mio. Franken veranschlagt. «Die neue Netzanlage, welches das erste 2000-Watt-Areal in der Zentralschweiz mit erneuerbarer Energie versorgen wird, ist ein wichtiges Pionierprojekt in der Nä- he und eine der vielen Massnahmen, die es für den Klimaschutz umzusetzen gilt. Der Vierwaldstättersee bietet grosses Poten zial für weitere ähnliche Projekte», heisst es von den Initianten. n n Oben und unten: Von der erneuerten See- Energie-Zentrale Inseli in Luzern aus erfolgt der Leitungsan- schluss für das Heizen und Kühlen benachbarter Gebäude mit Seewasser, das eine kon stante Temperatur von 6 bis 9 Grad aufweist. Kennzahlen See-Energie Horw Wärmeabsatz 48,8 GWh Kälteabsatz 5,4 GWh Leistung Heizen 40 GWh/J Kühlen 10 GWh/J Seewasserfassung Entnahmetiefe 37 m Rückgabetiefe 25 m Leitungslänge Entnahme 420 m Rückgabe 240 m Leitungsdurchmesser DN 600 – 700 Am Bau Beteiligte Bauherren: Seenergy AG / Energie Wasser Luzern AG Architektur: Schärli Architekten AG Projektierung: B + S Ingenieure und Planer AG HLK-Planung: Ingenieurbüro P. Berchtold Gesamtkoordination: Anex Ingenieure AG Bauunternehmung: Gebr. Amberg AG / Lötscher Tiefbau AG Schwimmende Pfahlfundation Kidrill: Kibag /Alphabeton AG Grabenloser Leitungsbau: Huber GmbH / Schenk AG PB P. Berchtold Ing.-Büro für Energie & Haustechnik Bahnhofstrasse 6, 6060 Sarnen Grosser Hirschgraben 15 D-60311 Frankfurt a.M. Wir danken der Bauherrschaft für das langjährige Vertrauen. Sarnen - CH PB IPB E n e r g y B u i l d i n g I n f r a s t r u c t u r e Frankfurt a.M. - D PB P. Berchtold Ing.Büro für Energie & Haustechnik Bahnhofstrasse 6, CH-6060 Sarnen Großer Hirschgraben 15, D-60311 Frankfurt a.M. Wir danken der Bauherrschaft für das langjährige Vertrauen. www.fahrer.ch Fahrer AG Energie-,Mess- und Regeltechnik Alte Winterthurerstrasse 33 8309 Nürensdorf Telefon 043 266 20 40 Telefax 043 266 20 41 info@fahrer.ch Fernwärme-Stationen nach Mass für Praktiker, die rechnen können! pipesystems.com Brugg Rohrsystem AG Industriestrasse 39 5314 Kleindöttingen Tel. 056 268 78 78 Fax 056 268 78 79 pipesystems@brugg.com Fernwärme-Spezialist für flexible und starre Rohrsysteme www.fgysi.ch Franz Gysi AG Bachstrasse 34, 5034 Suhr Tel. +41 (0) 62 855 00 00 zentrale@fgysi.ch Spezialist für Industrie-Armaturen und Dichtungen www.fernwaerme-schweiz.ch Fernwärme: Komfortenergie zu fairen Kosten Verband Fernwärme Schweiz (VFS), p.A. Ryser Ingenieure AG, Engestrasse 9, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 560 03 90, info@fernwaerme-schweiz.ch Präsident: Nationalrat Thierry Burkart; Geschäftsführer: Andreas Hurni, andreas.hurni@fernwaerme-schweiz.ch www.isoplus.ch isoplus (Schweiz) AG Alte Landstrasse 39, 8546 Islikon Tel. 052 369 08 08, Fax 052 369 08 09 info@isoplus.ch Fernwärmerohrsysteme, Fernwärme- stationen, Fernwärmeleittechnik, Lecküberwachung schmid-energy.ch Schmid AG energy solutions Postfach 42, 8360 Eschlikon Tel. +41 71 973 73 73 Fax +41 71 973 73 70 Grösster Schweizer Holzfeuerungshersteller www.lier.ch LIER Energietechnik AG Hertistrasse 25, 8304 Wallisellen Tel. +41 (0)44 831 22 31 Fax +41 (0)44 830 14 10 info@lier.ch Beratung, Konzept, Planung, Fachbauleitung von Fernwärme- und Fernkälteprojekte www.hoval.ch Hoval AG General Wille-Strasse 201 8706 Feldmeilen Tel. 044 925 61 11 info@hoval.ch Hoval verbindet Wärme! www.apaco.ch Apaco AG CH-4203 Grellingen Tel. +41 (0)61 745 91 11 Fax +41 (0)61 745 91 29 info@apaco.ch Systemlösungen von apaco – Mehr als Fernwärmestationen! 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