Architektur ■ Hochbau ■ Planung ■ Technik ■ Baustoffe Nr. 3 ■ September 2020 ■ 85. Jahrgang ■ Die besten Seiten der Bautechnik ■ www.robe-verlag.ch Beton: Vorbereitungen der Staumauer-Betonierung am Kraftwerk Grimsel Schweizer BauJournal Energie: Abwärme aus der Brauerei Feldschlösschen Projekte: Neues Stadt- quartier Greencity ZürichWIR PUMPEN UND FÖRDERN IN DER GANZEN SCHWEIZ. Je länger, jebesser! Schweizweit für Sie im Einsatz, immer und überall: Beton-, Grossmast- und Fahrmischerpumpen, AirPower- und stationäre Pumpen, Stationärmasten und Teleskop-Förderbänder (bis 32 m). Wo immer Sie uns fordern, wir fördern fast alles. 5 Standorte – unendlich viele Möglichkeiten: Affoltern a. A., Basel, Niederbipp, Amsteg, Weil am Rhein (D). 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Fachmesse für Berufsbekleidung, Berufswäsche, Textil-Leasing und Textil-Management VSGGB ASCS ASASturmkrane.ch WIR MACHEN DIE SCHWEIZ ETWAS BUNTER.EDITORIAL 3 SBJ 3/2020 – Schweizer BauJournal Impressum Herausgeber / Verlag / Abos / Inserate: Robe Verlag AG, 5024 Küttigen Tel. 062 827 45 00 www.robe-verlag.ch Verlagsleitung: Herbert Schatzmann «Schweizer BauJournal» Verkauf: Wincons AG, Fischingerstrasse 66 Postfach, 8370 Sirnach Tel. 071 969 60 30 info@wincons.ch, www.wincons.ch Redaktionsadresse: Robe Verlag AG, 5024 Küttigen Bollackerweg 2, Tel. 062 827 45 00 Fabian Schatzmann, Redaktionsleiter redaktion@robe-verlag.ch Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Fabian Schatzmann, Curt M. Mayer, Max W. Twerenbold, Raffael Meier Layout/Prepress: Raffael Meier, Heinz Bächinger Druck: AVD Goldach AG, CH-9403 Goldach Erscheinungsweise, Abonnemente: 4 Hefte pro Jahr Auflage: 7130 Exemplare Abonnementspreise: Print-Ausgabe Fr. 48.–, inkl. MwSt Digital-Ausgabe Fr. 32.– inkl. MwSt Ausland: Fr. 74.–, inkl. Porto Hinweise: Mit der Annahme von Beiträgen durch die Redaktion und der Honorierung des Autors erwirbt der Verlag das Copyright und die Rechte zur Herausgabe von Separatdru- cken. Für Manuskripte, Datenträger, Bilder, die dem Verlag oder der Redaktion zuge- stellt werden, wird keine Haftung über- nommen. Schadenersatz für fehlerhafte, unvollständige oder nicht erschienene Fachbeiträge und Anzeigen ist ausgeschlos- sen. Die Zeitschrift und ihr gesamter Inhalt sind urheberrechtlich geschützt. Jede Ver- wertung, auch für elektronische Medien, bedarf der Zustimmung des Verlages. Die Platzierung der Anzeigen im Umfeld von Fachberichten erfolgt auf Wunsch der ent- sprechenden Firmen. Daraus lassen sich keine weiteren vertraglichen Bindungen sowie rechtliche Verpflichtungen zwischen Inserenten und Bauherrschaft, Architekten, Total- und Generalunternehmungen sowie Verlag ableiten. ISSN 1422-6936 Märkte ■ Trends ■ Bewirtschaftung ■ Objekte Nr. 2 ■ Juni 2020 ■ 85. Jahrgang ■ Sonderausgabe zu Schweizer BauJournal ■ www.robe-verlag.ch Zürich: Gleisarena-/tribüne: Immobilien-Grossprojekte am Hauptbahnhof Rotkreuz: Siedlungskonzepte von morgen Chur: Attraktiv gestaltetes Treppenhaus Immobilien im BlickPunkt SchweizerBauJournal Nr. 3/2020 ■ 24. Jahrgang ■ Gebäudetechnik – aktuell, kompetent, informativ ■ www.robe-verlag.ch Energieeffizienz und erneuerbare Energien 75 Jahre Grundfos CO 2 -neutrale Energieproduktion Hochwertige Thermo stattechnik GEBÄUDETECHNIK Integrale Fachzeitschrift für Planung, Installation, Instandhaltung in Gebäude und Industrie GEBÄUDETECHNIK Kostenloser Fach-Newsletter für die Gebäudetechnik-Branche Nr. 4 • August 2020 (HL) Wie geht es uns morgen? Wer dies wissen möchte, müss- te auch die Entwicklung des Co- ronavirus kennen. Spekulieren und hoffen ist angesagt. Ak- tuelle Studien werden hinter- fragt, denn was älter als wenige Monate ist, stimmt bereits nicht mehr. Die Verbreitung des Coronavirus konnte hierzulande zwar gebremst werden, doch wie es weitergeht ist neuerdings wieder völlig of- fen. Laut Wüest Partner AG war der Preis für die Eindämmung eine deutliche Einschränkung der Wirt- schaftsleistung, sodass die Schweiz sich mittlerweile in einer Rezession befindet. Auch wenn fast alle Res- triktionen bereits früher als vieler- orts angenommen wieder aufge- hoben wurden und sich die hiesige Wirtschaft bereits wieder erholt, dürften weitere herausfordernde Monate bevorstehen. Für den Im- mobilienmarkt bedeutet dies, dass die Nachfrage nach Flächen unter Druck bleibt. Bis jetzt gingen in der Schweiz schon mehr als 181 000 Arbeitsjahre zu 8,2 Std./Tag verlo- ren. Eine ungeheure Summe. Der dadurch entstandene Wertschöp- fungsverlust lässt sich auf mehr als 36 Milliarden Franken beziffern, so das Unternehmen. Wirtschaftsumfeld Laut Wüest Partner AG dürfte eine deutliche Erholung in der für die Schweiz so wichtigen Exportindust- rie noch einige Zeit auf sich warten lassen, da die Nachfrage aus be- deutenden Märkten wie den USA oder der Europäischen Union auch in den kommenden Monaten deut- lich tiefer ausfallen wird als noch Ende 2019. Summa summarum geht das Unter- nehmen davon aus, dass das Brut- toinlandprodukt im 2020 zwischen fünf und sechs Prozent unter den Wert des vergangenen Jahres zu liegen kommt. Für 2021 wird wie- der ein Anstieg der Wirtschafts- leistung erwartet, aber das Niveau von 2019 dürfte nächstes Jahr noch nicht wieder erreicht werden. Wel- che mittel- bis langfristigen Aus- wirkungen diese Krise haben soll, hängt grundsätzlich davon ab, wie lange die Pandemie die Schweizer Wirtschaft beeinträchtigt und wel- che Massnahmen die Politik ergrei- fen würde, falls die Ansteckungen mit dem Coronavirus erneut stark ansteigen sollten. Weitere Infek- tionswellen sind durchaus nicht un- realistisch, solange kein Impfstoff oder andere Mittel gegen die Ver- breitung von Covid-19 zur Verfü- gung stehen. Demzufolge könnte der Erholungsprozess der Schwei- zer Wirtschaft immer wieder ins Stocken geraten. Was bedeutet das für die Baubranche? Laut Medienmitteilung vom 20. Juli 2020 prognoszierte das Bundesamt für Statistik provisorisch die prozen- tuale Veränderung des Arbeitsvorra- tes der im Bau befindlichen Projekte (Stichtag 31.12.19) für das Folgejahr 2020 nach Art der Bauwerke und Art der Arbeiten im Hochbau mit einem Minus von 1,1 Prozent im Neubau und einem Minus von 8,9 Prozent im Bereich Umbau/Erweiterung. Investoren, Immobilienfirmen, aber auch Unternehmer in der Gebäude- technik sind ideenreich und muss- ten seit 1975 schon manch schwie- rige Situationen meistern. «Buy-to- let» für Privatanleger oder standar- disierte, modular nutzbare Gewer- beboxen in peripheren Lagen und den entsprechenden Umbauten/ Umnutzungen in Zentrumslagen sind beispielsweise Ideen und zu- gleich Chancen in der heutigen Zeit. Für das Jahr 2021 ist alles offen, Fle- xibilität der Unternehmensleitungen ist jedoch besonders gefragt. Fachmessen der Gebäudetechnik Die bekannten Fachmessen wie MCE in Mailand und Chillventa in Nürnberg sind auf 2022 verscho- ben. Die SHK Essen 2020 ist ab- gesagt, ein neuer Termin ist noch offen. Die Messe Frankfurt lässt keinen Zweifel daran, dass die ISH 2021 vom 22. bis 26. März 2021 stattfin- den wird. Aussteller können ihre An- meldung zwar noch bis September 2020 zurückziehen. Die Anmeldun- gen, auch von Schweizer Ausstel- lern, seien jedoch konstant. Die ISH wird regelmässig von knapp 4000 Fachleuten aus der Schweiz besucht. zurich@wuestpartner.com media@bfs.admin.ch ● Entwicklung Bau 2021 und Fachmessen Quick - View Aus GmbH wird eine AG Die ENERGY-SYSTEMS Peter Glanzmann AG vollzog die Um- wandlung der Geschäftsform von der GmbH zur AG. 3 Kühlen mit Wasser – komfortable Lösung! Das innovative HVM-System nutzt Wasser zum komfortab- len Kühlen und Heizen jeder Art von Raum. 5 Gewächshaus-Ventilatoren Gewächshäuser ermöglichen Ernten unabhängig von Jah- reszeiten. Pflanzen gedeihen jedoch nur, wenn die Luftzu- fuhr und -verteilung im Ge- wächshaus perfekt geregelt sind. 9 Zuverlässiger Schutz vor Viren im Umluftbetrieb In Zeiten der Pandemie sind die Luftfiltration und Hygiene be- sonders wichtig. 13 Entlastungshilfe bei Überkopf-Montagearbeiten Exoskelette können einen er- heblichen Beitrag zum Gesund- heitsschutz leisten. 15 www.lucoma.ch 3646 Einigen info@lucoma.ch Nr. 2 ■ Juni 2020 ■ 85. Jahrgang ■ Die besten Seiten der Tiefbautechnik ■ www.robe-verlag.ch Brenner: Baufortschritte im 230 km langen Tunnel- und Stollennetz ARA Kloten: Bauarbeiten laufen nach Plan Tunnelbau ■ Tiefbau ■ Infrastruktur ■ Strassen ■ Brücken ■ Schienen Infrastrukturbau SchweizerBauJournal Infrawatt: Förderung von Energiepotenzialen Zentrumsnah arbeiten, nachhaltig leben Im Robe Verlag erscheinen auch: Geschätzte Leserinnen und Leser Während fast hundert Jahren wurde in der Sihl-Fabrik Papier am Laufmeter produziert. Nach der Schliessung sollen nun dort, wo einst Industriehallen standen, Kinder spielen und Erwach- sene sich unter blühenden Bäumen unterhalten. Greencity heisst das neue Projekt, welches in Zürich Manegg entsteht. Eine wichtige Rolle spielt in Greencity die Nachhaltigkeit. Ins- besondere das Konzept der «2000-Watt-Gesellschaft» steht im Vordergrund. Als Leuchtturmprojekt ist Greencity das erste Quartier in Zürich, das sich komplett nach den Prinzipien dieses energie- und gesellschaftspolitischen Modells richtet. Damit werden den Bewohnerin- nen und Bewohnern sowie den gewerblichen Nutzern die Rahmenbedingungen ge- boten, ihren Ressourcenverbrauch deutlich zu senken. Wir haben in den vergangen Jahren im «Schweizer BauJournal» immer wieder über die- ses Grossprojekt berichtet. Nachdem die Wohngebäude bezogen sind, beleuchten wir nun die dritte Bauetappe, wo rund 3000 Arbeitsplätze (Bürogebäude Pergamin I und II), ein Hotel sowie ein Schulhaus entstehen. Zudem widmen wir uns in dieser Ausgabe dem Schwerpunktthema Beton und berichten über die Vorbereitungen zur Staumauer-Betonierung beim Kraftwerk Grimsel, wo als Ersatz für die rund neunzigjährige Staumauer Spitallamm eine neue, doppelt gekrümm- te Bogensperre von 113 m Höhe errichtet wird. Und wir zeigen, wie es einem Empa- Team gelungen ist, mit einer neuartigen Betonrezeptur selbstvorgespannte Betonele- mente herzustellen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Fabian Schatzmann Redaktionsleiter Schweizer BauJournalRobe Verlag AG Bollackerweg 2 • CH-5024 Küttigen Tel. +41 62 827 45 00 • Fax +41 62 827 45 01 info@robe-verlag.ch • Schalten Sie prominente Bannerwerbung – direkt unter dem Header-Bereich. • Vermitteln Sie Aktuelles und Spannendes über Ihre Firma, Produkte und Dienstleistungen. • Profitieren Sie von attraktiven Werbefeldern – in zwei unterschiedlichen Grössen – mit Vorzugsplatzierung im Info-Bereich. • Mit verlinkten Firmenlogos verschaffen Sie sich zusätzliche Aufmerksamkeit und neue Besucher auf Ihrer Homepage. Nutzen Sie unsere Webseite als Informations- und Werbe-Plattform! Blättern Sie sich jederzeit auch «online» durch unsere informativen Fachzeitschriften; wir wünschen viel Freude beim Lesen!3 2020 80 JahreSchweizer BauJournal 6 BAUSTELLEN+PROJEKTE 6 Neues Stadtquartier Greencity entsteht in Zürich Süd, 1.Teil: Etappenweise Realisierung von Wohn- und Büroflächen 10 Neues Stadtquartier in Zürich Süd, 2.Teil: Greencity wächst mit Büro-, Hotel und Schulhaus-Neubauten weiter 12 Neues Stadtquartier Greencity mit Leuchtturmprojekt, 3. Teil: Ausbildungs- und Schulungs-Schwerpunkt in Pergamin II 14 Ausbau der Speicherkraftwerke KWO am Grimsel, 1. Teil: Imposanter Ersatzneubau für alte Bogenstaumauer 18 Ersatzneubau der Staumauer Spitallamm am Grimsel, 2. Teil: Baustelleninstallationen und Fundamentausbruch 20 BETONTECHNIK 20 Kostengünstig und materialsparend: Spannender Beton 22 Implenia und UHFB bei der Brückeninstandsetzung: Längere Lebensdauer von Bauwerken 24 NOE-Schaltechnik – Projekt Swiss Life Arena: Vorhang auf für ein besonderes Bauwerk 27 FIRMEN/VERBÄNDE/BILDUNG 27 Durchdachtes Wertstoff-Recycling: Gelebter Umweltschutz! 28 Unternehmer im Gespräch: «Miteinander, ehrlich, konsequent weitsichtig, verbindlich» 32 News aus der Branche 34 Überzeugendes Gesamtpaket von elumatec: Geht nicht, gibt’s nicht! 36 Kampagne für einen Beitrag zur Erholung der Schweizer Wirtschaft: BRUGG schenkt jedem Kunden 5 % extra 37 SANIERUNG+RENOVATION 37 Sanierung eines historischen Gebäudes in Zürich: Strukturelle Verstärkung im Leuenhof SBJ 3 /2020 – Schweizer BauJournal INSERTIONSPLANUNG SCHWEIZER BAUJOURNAL 2020 Terminplan 2020 Fachmessen 2020 INHALT 5 Baustoffe (Glas, Naturstein, Stahl, Holz, Ton)Nr. 423.11.2020 16.10.2020 Änderungen vorbehalten 24 38 Sanierung Sekundarschule Wasgenring, Basel, 2015 bis 2019: Systematische Reparatur 40 ENERGIE 40 Fachartikel der Stiftung Klimaschutz und CO 2 - Kompensation KliK: Viele Vorteile mit dem Fokus Areale 44 BAU+TECHNIK 44 Einer der grössten Parketthersteller in Europa: Am Standort St. Margrethen verankert 47 BRANCHENSPIEGEL 47 Branchenspiegel 48 INSERENTENVERZEICHNIS 48 Inserentenverzeichnis Bau, München11.–16.01.2021 .–.2020Arbeitssicherheit, Bern Ausgabe Erscheinung Druck- Themenschwerpunkte materialSchweizer BauJournal – SBJ 3/2020 Im nachhaltigen Stadtquartier Greencity ist nach Abschluss der Wohnbauphase nun die Umsetzung der Büro- und Hotelgebäude im Gange, gefolgt bis 2022 vom Neubau eines Schulhauses. Gesamthaft werden im neuen Quartier Miet- und Eigentumswohnungen für rund 2000 Bewohner und Arbeitsplätze für 3000 Menschen realisiert. Der umfassende Dienstleistungscluster von Greencity wird drei Bürogebäude, ein Hotel und eine öffentliche Schule umfas- sen. Nachdem die erste Etappe des Woh- nungsangebots bereits im Laufe 2018 abgewickelt worden ist, konnten nun im vergangenen Jahr die zweite Etappe voll- endet und Anfang 2020 bezogen werden. Umfassendes Wohnangebot im Eigentum und zur Miete Das durch die Totalunternehmung Losin- ger Marazzi AG entwickelte und geplante neue nachhaltige Quartier Greencity wird etappenweise fertiggestellt. Das Ange- bot von Eigentums- und Mietwohnungen ist sehr vielfältig und bietet als Krönung das Loftwohnen in der alten Spinnerei. Insgesamt sind rund 730 Wohnungen entstanden, aufgeteilt in 323 Mietwoh- nungen, 177 Wohnungen im Stockwerk- eigentum und 230 Wohnungen der Ge- nossenschaften. Neue Lofts in denkmalgeschütztem Spinnereigebäude Mittelpunkt von Greencity und Anknüp- fung an die industrielle Vergangenheit des Areals bildet der Umbau des Spinne- reigebäudes. Dieses ist zum Mittelpunkt des neuen nachhaltigen Stadtquartiers geworden. Der Industriebau wurde 1857 erstellt und prägt nun mit seiner markan- ten Fassade den zentralen Spinnereiplatz. Das Gebäude beherbergt 40 Lofts, die im Sommer 2018 bezogen worden sind. Die Neunutzung der alten Spinnerei er- folgte im Rahmen eines kooperativen Ver- fahrens für den Umbau durch die Totalun- ternehmung und Immobilienentwicklerin Losinger Marazzi gemeinsam mit dem Amt für Städtebau und der Denkmalpflege der Stadt Zürich. Mit der Planung betraut wor- den ist das Architekturbüro Zach + Zünd. Dazu wurde beim denkmalgeschützten al- ten Spinnereigebäude die Statik überprüft, damit die Bausubstanz für Wohnzwecke genutzt werden konnte. In den Regel- geschossen sind nun Loftwohnungen mit Raumhöhen von 3,2 bis zu 7,5 m im Dach- geschoss eingebaut, im Erdgeschoss ist ein Restaurant geplant. Erhalt der Aussenwände – Neubau des Dachstuhls Als Bestandteil der zweiten Bauetappe ist das 150-jährige Gebäude in einer gut zwei Jahre dauernden Bauzeit für eine neue Nutzung umgebaut worden. Das Projekt dazu von Zach + Zünd Architekten ging als Sieger aus einem Wettbewerb hervor. Die eindrückliche und denkmalgeschützte Gebäudehülle der alten Spinnerei bleibt erhalten und bildet den Rahmen für den Innenausbau. Alle baulichen Massnahmen sind mit der Denkmalpflege der Stadt Zürich koordiniert worden. Der Baukörper ■ Im nachhaltigen neuen Stadtquartier Greencity im Süden von Zürich mit einer gesamten Areal- fläche von 220 000 m2 sind rund 730 Wohnungen erstellt worden. (Bild: Losinger Marazzi) Flächen und Kubaturen von Greencity Gesamte Arealfläche: 220 000 m2 Bebaute Fläche: 65 000 m 2 Freiraum: 15 000 m2 Ausnützungsziffer: 2,3 Totale Nutzfläche: 163 000 m2 davon Wohnnutzung 86 000 m 2 Büro 55 000 m2 Hotel 10 000 m 2 Läden, Schule 13 000 m2 Am Bau von Greencity Beteiligte Grundeigentümerin: Sihl Manegg Immobilien AG Arealentwicklung: Losinger Marazzi AG 2000 Watt Quartier: Nüesch Development Städtebau: Diener & Diener Architekten AG Freiraumplanung: Vogt Landschaftsarchitekten Ausbau des Spinnereigebäudes Geschossfläche: 9500 m 2 Loftwohnungen: 40 Bauherr: Losinger Marazzi Architekten: Zach-Zünd Architekten Neues Stadtquartier Greencity entsteht in Zürich Süd, 1.Teil Curt M. Mayer BAUSTELLEN+PROJEKTE Etappenweise Realisierung von Wohn- und Büroflächen 6SBJ 3/2020 – Schweizer BauJournal BAUSTELLEN+PROJEKTE 7 umfasst eine sechsschiffige Konstruktion und vier Vollgeschosse. Davon werden die Aussenwände weiter genutzt. Die Unter- fangung und damit Stabilisierung der Fas- sadenwände erwies sich als bautechnisch sehr anspruchsvoll. Die Rekonstruktion der Fassade erfolgte nach den Plänen des Originalbaus mit Vorfenstern und Natur- steinfriesen. Der Aussenputz ist an die his- torischen Materialien angelehnt. Neu aufgebaut werden musste die ein- sturzgefährdete Dachkonstruktion. Die neuen Träger, welche die Geschosse über- spannen, bestehen aus Brettschichtholz und ermöglichen eine stützenfreie Dach- konstruktion. Sie sind entlang den Rändern mit dem bestehenden Bruchstein-Mau- erwerk verbunden. Die Dachfenster sind unauffällig in die Dachfläche integriert worden. Die 1700 m2 grosse Dachfläche ist mit rund 65 000 Biberschwanzziegeln ein- gedeckt. Damit wird das einzige Steildach der ganzen Greencity-Überbauung erhal- ten und bleibt als historisches Bauwerk er- kennbar, wie die Architektin Daniela Meyer in einem Bericht ausführt. Bautechnisch sehr anspruchsvoll Im Gebäudeinnern gibt ein Gefüge aus drei konzentrierten Treppenhäusern mit Längsrahmen und Deckenplatten aus Be- ton der ganzen Konstruktion Halt. Das neue Tragwerk wurde mit vorgespannten Voutenträgern, vorfabrizierten Rippen- decken und einer Noppenverankerung im bestehenden Mauerwerk befestigt. Diese innere Struktur lässt gemäss Archi- tektenbeschrieb ein räumlich und funk- tional erstaunlich vielfältiges Angebot an Lofts zu – mit Flächen von 70 m 2 bis gegen 200 m2 und in vier unterschiedli- chen Wohnungstypen. Vorgegeben durch die Steigleitungen sind nur die Badezim- mer und die Küchen. Die Fenster mit den für das 19. Jahrhundert typischen breiten Fensterbänken sind dem historischen Vor- bild nachempfunden. Insgesamt sind 144 Fenster im gleichen Format eingebaut worden. Sie sind als gesprosste Doppel- fenster ausgebildet, bei denen die innen- liegende Isolierverglasung die notwendi- ■ Oben: Am südlichen Eingang zur Stadt Zürich prägen die Wohnbauten von Greencity das Bild ennet der Maneggbrücke über die Sihl. Links der lang gezogene Bau parallel zur Sihltalbahn SZU mit 86 Genossenschaftswohnungen sowie Gewerbe und Läden, rechts Wohnbauten der zweiten Etappe. (Bilder: C. Mayer) ■ Mitte: Als Wohnbauten der zweiten Phase be- zugsbereit waren ab Ende 2019 etappenweise der markante Tuchmacherhof mit 118 Miet- und Eigentumswohnungen sowie das Gebäude Wolo mit 139 Wohneinheiten. ■ Unten: Mittelpunkt von Greencity und Ver bindung zur industriellen Vergangenheit des Areals bildet das ehemalige Fabrikgebäude am Spinnereiplatz. Darin sind in einer gut zwei Jahre dauernden Bauzeit 40 Loftwohnungen eingebaut worden.Next >